Kalenderwoche 28
11.07.2022, 08:09 Uhr
Computerworld-Newsticker KW 28/2022
Aktuelle Nachrichten aus der ICT-Welt, ultrakompakt zusammengestellt.
Bill Gates will Milliarden an seine Stiftung übertragen
Microsoft-Gründer Bill Gates will umgehend 20 Milliarden US-Dollar an seine Stiftung übertragen. So könne das Budget der Gates-Stiftung auf 9 Milliarden Dollar pro Jahr erhöht werden. Er habe sogar vor, fast sein ganzes Vermögen der Stiftung zu geben, schreibt der 66-Jährige auf Twitter. Das Geld solle noch diesen Monat überwiesen werden.
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NFT-Marketplace OpenSea entlässt 20 Prozent seiner Belegschaft
Der NFT-Marketplace OpenSea entlässt wegen des Abschwungs auf dem Kryptomarkt 20 Prozent seiner Angestellten. Laut CEO Devin Finzer bereite sich das Unternehmen so auf die Gefahr eines längeren wirtschaftlichen Abschwungs in der Branche vor. Mit diesem Schritt wolle OpenSea weitere Entlassungen in der Zukunft verhindern. Laut Medienberichten wird OpenSea nach der Entlassungswelle noch 230 Personen beschäftigen.
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Software AG senkt Prognose zum Auftragseingang
Die deutsche Software AG hat ihre Prognose bezüglich des Auftragseingangs in ihrer Digitalisierungssparte gesenkt. Statt einem Anstieg des Auftragseinganges um 15 bis 25 Prozent geht das Unternehmen jetzt nur noch von einem Anstieg zwischen 12 und 18 Prozent aus. Der Grund dafür sind schwächer als erwartet ausgefallene Aufträge im zweiten Quartal dieses Jahres. Zusätzlich gebe es laut der Software AG erste Anzeichen dafür, dass Kunden ihre Projekte aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Lage verzögern.
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Donnerstag, 14. Juli 2022
Störung bei Twitter
Der Kurznachrichtendienst Twitter hatte diesen Donnerstag mit einer weitreichenden Störung zu kämpfen. Rund um die Welt konnten sich Tausende Nutzer zeitweise nicht einloggen. Unter den von der Störung betroffenen Ländern befanden sich auch die USA, Deutschland, Italien und Brasilien. Zu den Ursachen gab es zunächst keine Informationen.
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Tesla verliert einen wichtigen KI-Experten
Tesla verliert einen der wichtigsten Köpfe hinter seinem Fahrassistenzsystem Autopilot, Andrej Karpathy. Er arbeitete seit 2017 für das Unternehmen und war unter anderem dafür zuständig, dass Autopilot seine Umgebung erkennen kann. Tesla versucht gerade, das Fahrassistenzsystem für den Betrieb in herausfordernden Verkehrsszenarien wie Städten fitzumachen. Karpathy sagt, er wolle sich wieder stärker auf die technische Arbeit rund um die Entwicklung künstlicher Intelligenz fokussieren.
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Green zur besten Data-Center-Anbieterin gekürt
Das Unternehmen Green ist die beste Data-Center-Anbieterin der Schweiz. Das sagt eine unabhängige Studie des Marktforschungsunternehmens ISG, welche den Schweizer Markt für Rechenzentren unter die Lupe nahm. Es ist bereits das dritte Mal in Folge, dass Green den Spitzenplatz besetzt. Laut ISG punktete Green mit seinen Wachstumsperspektiven, Investitionen in nachhaltige Konzepte und moderne Technologien, sowie höchster betrieblicher Sicherheit und guter Konnektivität zu führenden Cloud-Anbietern.
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Neue Besitzverhältnisse bei der IT-Logix
Das auf Business Intelligence (BI), Data Warehousing, Data Science und Big Data fokussierte IT-Beratungshaus IT-Logix regelt im Zuge der Nachfolgeplanung die Besitzverhältnisse neu. Gründer und Verwaltungsratspräsident Thomas Bernhard und Co-CEO und COO Urs Grunder treten die Aktienmehrheit an die bisher schon am Unternehmen beteiligten Partner ab.
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Kudelski verkauft 40-Prozent-Anteil an iWedia
Kudelski verkauft seinen Anteil von 40 Prozent an iWedia, einen Anbieter von Software-Lösungen für vernetzte TV-Geräte. Zum Preis machte der Verschlüsselungsspezialist keine Angaben. iWedia werde zu 100 Prozent vom Zürcher Unternehmen Reinhart Interactive TV übernommen, heisst es in einer Kudelski-Mitteilung. Mit dem Verkauf unterstreiche Kudelski seine Bestrebungen, sich in Zukunft mehr auf das Kerngeschäft konzentrieren zu wollen.
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Appenzell Innerrhoden verabschiedet E-Government-Strategie
Die Standeskommission des Kantons Appenzell Innerrhoden hat eine E-Government-Strategie für die kantonale Verwaltung erlassen. Mit dieser wird eigenen Angaben zufolge das Hauptziel verfolgt, Privaten und Unternehmen einen unkomplizierten und zeitlich unabhängigen Zugang für die Abwicklung von Geschäften und Kontakten mit dem Staat zu ermöglichen. In den Perspektiven der Standeskommission für die Jahre 2022 bis 2025 ist die Digitalisierung daher ein wichtiges Handlungsfeld. In verschiedenen Bereichen werden konkrete Digitalisierungsvorhaben genannt. So soll der Verkehr mit der Bevölkerung und Wirtschaft weitestgehend elektronisch erfolgen. Auch verwaltungsintern wird digitalisiert, etwa durch eine digitale Schriftgutverwaltung mit OneGov Gever.
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Mittwoch, 13. Juli 2022
Chip-Riesen bauen neues Halbleiterwerk in Frankreich
Die Chip-Riesen STMicroelectronics und GlobalFoundries wollen rund 5,7 Milliarden Euro in ein neues Halbleiterwerk in Frankreich investieren. Die zusätzlichen Kapazitäten sollen zur Belieferung von Kunden in Europa und weltweit dienen, teilten beide Unternehmen am Montag anlässlich einer Messe für ausländische Investoren in Frankreich mit. «Dies ist die grösste industrielle Investition abseits des Atomsektors in den vergangenen Jahrzehnten», sagte Frankreichs Wirtschaftsminister Bruno Le Maire. Mit dem neuen Werk in der Nähe von Grenoble würden rund 1000 Arbeitsplätze geschaffen. Der französische Staat fördert die Ansiedlung. Das neue Werk solle bis 2026 seine volle Kapazität erreichen und einen wichtigen Beitrag leisten zu den Zielen des European Chips Act, dazu gehört, dass Europa bis 2030 ein Fünftel der weltweiten Halbleiterproduktion abdeckt.
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Deutsches BSI soll mehr Kompetenzen erhalten
Die deutsche Innenministerin Nancy Faeser hat eine Grundgesetzänderung vorgeschlagen, um das ihrem Haus unterstellte Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) zur Zentralstelle zu machen. Eine vergleichbare Konstruktion gibt es jetzt schon beim Bundeskriminalamt (BKA) und beim Bundesamt für Verfassungsschutz, die eng mit den jeweiligen Behörden der einzelnen Bundesländer zusammenarbeiten. Die Verantwortung für Cybersicherheit liege aktuell noch bei den Ländern, das BSI könne daher bislang nur Amtshilfe leisten, sagte die Ministerin. Das sei angesichts der gewachsenen Bedrohung nicht mehr zeitgemäss. Die Länder seien mit dieser Aufgabe langfristig «überfordert». Sie habe zu ihrem Vorschlag einer Grundgesetzänderung aus den Ländern auch sehr positive Signale erhalten. Für eine Grundgesetzänderung bräuchte die Regierung im Bundestag auch Stimmen aus der Opposition, weil dafür eine Zwei-Drittel-Mehrheit erforderlich ist.
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Dienstag, 12. Juli 2022
Cyberangriff auf EZB-Präsidentin Lagarde - keine Daten geklaut
EZB-Präsidentin Christine Lagarde ist nach Angaben der Notenbank Opfer eines Cyberangriffs geworden. «Wir können bestätigen, dass es kürzlich einen versuchten Cyberangriff auf die Präsidentin gab», teilte eine Sprecherin der Europäischen Zentralbank (EZB) in Frankfurt am Dienstag auf Anfrage mit. «Er wurde schnell erkannt und gestoppt. Es wurden keine Informationen kompromittiert. Mehr können wir nicht sagen, da die Ermittlungen noch laufen.» Nach Informationen des Online-Portals «Business Insider» versuchten Unbekannte über Wochen, die Accounts von Prominenten bei Whatsapp und anderen Messengerdiensten zu übernehmen. Einem Bericht des Portals vom Dienstag zufolge, wurde Lagarde mit der scheinbar echten Handynummer der ehemaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) kontaktiert. Lagarde fragte dem Bericht zufolge sicherheitshalber telefonisch bei der Alt-Kanzlerin nach, ob diese wirklich per Whatsapp kommunizieren wolle. So sei der Schwindel aufgeflogen. «Business Insider» beruft sich auf Quellen aus deutschen Regierungskreisen, eine offizielle Bestätigung für die Informationen gab es zunächst nicht.
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Staatsarchiv Zug präsentiert seinen digitalen Lesesaal
Mit der Aufschaltung eines digitalen Lesesaals bündelt das Staatsarchiv Zug sein Angebot im digitalen Bereich und baut dieses aus. Das Staatsarchiv reagiere damit auf veränderte Nutzerbedürfnisse, heisst es in einer Mitteilung. Im Lesesaal können digitale Archivbestände und Katalogdaten online recherchiert und betrachtet werden. So lässt sich in Dokumenten, Fotografien, Ansichten, Filmen und thematischen Kollektionen recherchieren. Darüber hinaus präsentiert das Staatsarchiv in sogenannten «digitalen Vitrinen» in Wechselausstellungen besondere Schätze wie die privaten Fotoalben des Zuger Bundesrats Philipp Etter (1891–1977) oder Fotografien und Ansichtskarten aus dem ehemaligen Kinderheim Walterswil bei Baar oder Filmperlen der Schifffahrtsgesellschaft Zug.
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ABB eröffnet Forschungszentrum in Österreich
Der Technologiekonzern ABB hat im österreichischen Eggelsberg ein Forschungszentrum für Maschinen- und Fabrikautomation, KI und Software-Lösungen eröffnet. Der neue Campus werde bis zu 1000 zusätzliche High-Tech-Arbeitsplätze schaffen und umfasse neben Forschungslabors auch globale Schulungseinrichtungen, heisst es in der Mitteilung vom Montag. Investiert wurden laut den Angaben 100 Millionen Euro.
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Montag, 11. Juli 2022
Schweizer Armee digitalisiert die Soldauszahlung und testet Twint
Die Logistikbasis der Armee hat den Zahlungsverkehr gegenüber den Angehörigen der Armee digitalisiert. Per Anfang Juli wird der Sold an die Truppe nicht mehr im symbolhaften «Soldsäckli» übergeben, sondern erfolgt per elektronischer Auszahlung. Dieser Schritt in den elektronischen Zahlungsverkehr sei nach einer sechsmonatigen Übergangsphase erfolgt und entspreche dem Bedürfnis der Truppe, heisst es in einer Mitteilung. Zudem prüft die Schweizer Armee, wie und wann Twint im Zahlungsverkehr eingesetzt werden kann. Dazu finden zurzeit Machbarkeitsstudien statt. In Pilotprojekten wird Twint ab Herbst 2022 bei Kantinenkassen, in Wiederholungskursen und Schulen eingesetzt.
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Post lanciert zweite Krypto-Briefmarke
Nach dem ersten Versuch im Jahr 2021, bringt die Schweizerische Post seine zweite Krypto-Briefmarke heraus. Die «Swiss Crypto Stamp 2.0» ist in Partnerschaft mit dem Locarno Film Festival entstanden, das dieses Jahr sein 75-jähriges Bestehen feiert. Die digitalen Briefmarken-Versionen erscheinen zu diesem Jubiläum in Form von Filmclips, wie die Post in einer Mitteilung schreibt. Eine Krypto-Briefmarke ist eine Papierbriefmarke mit einem digitalen Abbild, genannt NFT (Non-Fungible Token). Das NFT ist in einer Blockchain gespeichert. Durch einen kryptografischen Schlüssel im NFT kann die Krypto-Briefmarke gesammelt, getauscht und gehandelt werden. Bei der «Swiss Crypto Stamp 2.0» interpretieren zehn junge Filmschaffende Werte und Symbole der Schweiz. Die zweite Krypto-Briefmarke der Post erscheint am 8. August 2022 in einer Auflage von 250'000 Exemplaren. Erhältlich sind zehn unterschiedliche Sujets à 25'000 Stück. Zu kaufen sind die Krypto-Briefmarken in ausgewählten Postfilialen und im Webshop der Post.
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Deutsche Gewerkschaft ruft Amazon-Beschäftigte zum Streik auf
Die deutsche Gewerkschaft Verdi hat Beschäftigte von Amazon an mehreren Standorten zum Streik aufgerufen. Der Ausstand soll nach Angaben von Verdi in der Nacht zu Montag (11. Juli) beginnen. Ein geplantes Ende der Aktion nannte Verdi nicht. Die Gewerkschaft fordert von Amazon die Anerkennung des Flächtentarifvertrags für den Einzel- und Versandhandel sowie den Abschluss eines Tarifvertrags. Amazon erwartet durch die Arbeitsniederlegungen keine Auswirkungen auf die Kunden, wie das Unternehmen mitteilte. Der Streikaufruf gilt für insgesamt sieben Verteilzentren in Graben bei Augsburg, Leipzig, Koblenz, Rheinberg, Werne und an zwei Standorten in Bad Hersfeld. Auch an anderen Standorten plant Verdi nach eigenen Angaben Aktionen. Anlass für den Streik ist nach Gewerkschaftsangaben Amazons Rabattaktion «Prime Day», die am Dienstag (12. Juli) beginnt. Das Unternehmen verwies in seiner Stellungnahme darauf, dass alle Mitarbeitenden bei Amazon mindestens 12 Euro pro Stunde verdienen, im Herbst soll der Mindestverdienst auf 12,50 Euro pro Stunde steigen. Nach 24 Monaten liege der durchschnittliche Verdienst von Amazon-Mitarbeitern bei rund 2750 Euro brutto pro Monat. Tatsächlich habe Amazon die Mindestlohnerhöhung auf 12 Euro pro Stunde vorweggenommen, hiess es auch von Verdi. Durch den Verzicht auf Sonderzahlungen wie Weihnachts- und Urlaubsgeld und längere Arbeitszeiten blieben die tatsächlichen Einkommen der Beschäftigten jedoch oft unter denen von Kolleginnen und Kollegen in vergleichbaren Unternehmen.
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