Kalenderwoche 23 07.06.2022, 07:30 Uhr

Computerworld-Newsticker KW 23/2022

Aktuelle Nachrichten aus der ICT-Welt, ultrakompakt zusammengestellt.
(Quelle: Megan Rexazin/Pixabay)
Parlament erneuert Rechtsgrundlagen für Informationssysteme
Das Parlament hat die Nachrüstung der Rechtsgrundlagen für militärische Informationssysteme verabschiedet. Die aktuellen Grundsätze zur Bearbeitung von Personendaten genügen den heutigen datenschutzrechtlichen Vorgaben nicht mehr.  Die revidierten Rechtsgrundlagen sollen laut Verteidigungsministerin Viola Amherd am 1. Februar 2023 in Kraft treten. Die Anpassungen betreffen militärische und nichtmilitärische Informationssysteme, die das Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) betreibt.  Der Nationalrat hiess die Vorlage mit 172 zu 0 Stimmen und bei einer Enthaltung gut. Damit ist das geänderte Gesetz über die militärischen Informationssysteme (MIG) bereit für die Schlussabstimmung. Geregelt wird darin die Bearbeitung von besonders schützenswerten Personendaten und Persönlichkeitsprofilen. Um diese Personendaten entsprechend diesen neuen Bedürfnissen bearbeiten zu dürfen, verlangt das Datenschutzrecht eine gesetzliche Grundlage. Diese ist im Bundesgesetz über die militärischen Informationssysteme (MIG) aktuell noch nicht enthalten. Die Änderungen betreffen etwa die Neuregelung der Dauer der Datenaufbewahrung, die erleichterte Datenübermittlung mittels Abrufverfahren, Schnittstellen oder elektronischer Portale und die Beschaffung oder Bekanntgabe von Personendaten an weitere Stellen.
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Amazon bringt seine «Luxury Stores» nach Europa
Seit 2020 gibt es im US-Markt die «Luxury Stores», mit denen Amazon Fashion versucht, sich den Luxusmode-Markt zu erschliessen. Jetzt ist das Konzept in Europa angekommen: Seit gestern kann man auch in Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, Italien und Spanien High-End-Modemarken auf Amazon kaufen. Acht Designer-Brands sind aktuell mit an Bord, darunter der norwegische Designer Dundas, die New Yorker Marke Jonathan Cohen oder die noch relativ junge britische Brand Mira Mikati. Wirklich grosse Namen finden sich unter dem bisherigen Line-Up allerdings nicht.
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Bildergalerie
Die wichtigsten Auf- und Umsteiger des Monats

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Donnerstag, 9. Juni 2022

Post-Tochter Klara bringt KMU-Kunden von Raiffeisen auf Plattform
Die Buchaltungsplattform Klara hat die Raiffeisenbanken als Partner gewinnen können. Die Post-Tochter bindet KMU-Kunden von Raiffeisen an das System an. Die Buchhaltungslösung von Klara ermögliche neu den Austausch von Zahlungs- und Kontendaten mit der E-Banking-Lösung der Raiffeisenbanken, heisst es in einer Mitteilung vom Donnerstag. Die Klara Business AG mit Sitz in Luzern ist ein Tochterunternehmen der Post und Teil der Axon Gruppe. Sie wurde 2016 gegründet und beschäftigt rund 110 Mitarbeitende. Im September 2020 hatte die Post eine Mehrheit an Klara Business übernommen. Die Post war bereits seit 2018 an Klara beteiligt. Ende März dieses Jahres hatte das auf Buchhaltungs-Software spezialisierte Unternehmen Abacus Research AG die Post wegen des Kaufs von Klara bei der Wettbewerbskommission (Weko) angezeigt. Die Firma verlangte von der Weko zu prüfen, ob die Post ihre marktbeherrschende Stellung missbrauche und sich kartellrechtswidrige Quersubventionierungen erlaube.
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Swatch-Slogan: EU-Gericht weist Apple-Klage um Werbeslogan ab
Apple hat im Streit um den Werbeslogan «Think different» mit dem Uhrenhersteller Swatch eine Niederlage vor dem EU-Gericht kassiert. Das Gericht in Luxemburg lehnte eine Klage des iPhone-Konzerns gegen eine vorherige Entscheidung des EU-Amtes für geistiges Eigentum (EUIPO) ab. Dieses hatte entschieden, dass der Schweizer Uhrenhersteller den Slogan «Tick different» als Marke schützen dürfe.  Apple sah in dem Slogan eine zu starke Ähnlichkeit zum eigenen Spruch «Think different». Diesen benutzte das US-Unternehmen erstmals 1997 in einer Werbekampagne. Auf Antrag des Schweizer Unternehmens erklärte EUIPO vor sechs Jahren den Werbespruch jedoch mangels ernsthafter Benutzung für verfallen.
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Mittwoch, 8. Juni 2022

Swisscom-Busse in Pay-TV-Verfahren bestätigt 
Swisscom hat einen Rechtsstreit verloren. Das Bundesverwaltungsgericht hat eine von der Wettbewerbskommission (Weko) gegen Swisscom und Cinetrade verhängte Sanktion von 71,8 Millionen Franken im Zusammenhang mit der Vermarktung von Sportinhalten bestätigt. Swisscom und Blue Entertainment (früher Cinetrade) seien nach wie vor überzeugt, sich beim Vermarkten von Sportinhalten rechtmässig verhalten zu haben, teilte Swisscom mit. Man prüfe zurzeit, ob das Urteil ans Bundesgericht weitergezogen werden solle.  Die Busse wird laut den Angaben den operativen Gewinn (EBITDA) im zweiten Quartal belasten. Die Ziele für das Gesamtjahr blieben jedoch unverändert, so die Mitteilung.
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All4cloud Schweiz ist Gold-Partner von SAP 
Der Cloud-ERP-Dienstleister All4cloud Schweiz wurde von SAP zum Gold-Partner zertifiziert. Dies sei der höchste Status für regional agierende SAP-Partner, heisst es in einer Mitteilung. Er sei dem Unternehmen verliehen worden für seine Expertise bei der Abwicklung von Cloud-Implementierungsprojekten und dem insgesamt erfolgreichen Markteintritt in die Schweiz. «Der gemeinsame konsequente Marktgang mit All4cloud in der Schweiz mit SAP Cloud-ERP und die gleichzeitig hohe Umsetzungsqualität waren ausschlaggebend für die Verleihung des Gold-Partnerstatus», kommentiert Christian Nägele, Head of Channel Management bei SAP Schweiz, die Auszeichnung.
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EU: Standard-Ladekabel für Handys und andere Geräte kommt Mitte 2024
Handys und zahlreiche andere Elektrogeräte müssen in der EU ab Mitte 2024 eine einheitliche Ladebuchse haben. Unterhändler der EU-Staaten und des Europaparlaments einigten sich auf USB-C als Standard-Ladebuchse, wie die Leiterin der Verhandlungen, Anna Cavazzini (Grüne), sagte.
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Dienstag, 7. Juni 2022

Kabel beschädigt: Remigen AG hat kein Internet und kein Festnetz
In der kleinen Aargauer Gemeinde Remigen im Bezirk Brugg sind mehr als 400 Kunden voraussichtlich bis Donnerstagabend vom Internet, Internet-TV und vom Telefonfestnetz abgehängt. Der Grund ist gemäss Swisscom ein im Boden verlegtes Anschlusskabel, das wegen eines Wasserschadens beschädigt ist. Die Reparatur sei komplex und zeitintensiv, hält das Telekom-Unternehmen Swisscom am Dienstag auf seiner Website fest. Zur Störung war es bereits am frühen Sonntagabend gekommen. Alertswiss hatte darüber informiert, dass in Teilen von Remigen bei einigen Swisscom-Kunden das Festnetztelefon ausgefallen sei. Die Gemeinde schaltete auf ihrer Website eine Handy-Nummer auf, damit die Verwaltung erreichbar ist. Gemeindeammann Markus Fehlmann sagte im Regionaljournal Aargau/Solothurn von Radio SRF, die Verwaltung arbeite weitgehend im Homeoffice. Die Schalter auf der Kanzlei seien reduziert geöffnet. Fehlmann sprach von «einem tiefen Einschnitt» für die Gemeinde, die Einwohnenden und Betriebe.
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Adnovum hat einen neuen CFO
Marco Pizzorusso, heute CFO bei der Vertec Gruppe und davor Group CFO bei Zühlke, wird CFO und Mitglied des Leadership Teams des Schweizer Softwareunternehmens Adnovum. Er folgt auf Roger Bösch, der das Unternehmen per Ende Juni verlässt. Als CFO und Head of Group Services sei Marco Pizzorusso zusätzlich zur finanziellen Führung auch für Group IT Services and Solutions, Legal, Risk & Compliance, Office Management, Partner Management und das Sales & Project Office verantwortlich, heisst es in einer Mitteilung.
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Musk droht mit Ausstieg aus Twitter-Deal wegen Bot-Kontroverse
Tech-Milliardär Elon Musk verstärkt seine Bemühungen, sich den Weg für einen Ausstieg aus dem Deal zur Übernahme von Twitter offenzuhalten. In einem am Montag veröffentlichten Brief seiner Anwälte an Twitters Chefjuristin Vijaya Gadde heisst es, das Unternehmen weigere sich, ihm Daten für eigene Recherchen zur Zahl von Spam- und Fake-Accounts zu liefern. Dies sei ein Verstoss gegen die Übernahme-Vereinbarung. Deswegen behalte er sich vor, aus dem Deal auszusteigen. Die Frage, ob Musk mit seinen Vorwürfen einen ausreichenden Grund für einen Ausstieg aus dem Deal hat, könnte am Ende vor Gericht entschieden werden.  Twitter selbst schätzt, dass Fake-Accounts weniger als fünf Prozent der Nutzerbasis ausmachen. Das Unternehmen spricht von 229 Millionen täglichen Nutzern, die der Dienst mit seiner Werbung erreichen kann. Die von Twitter identifizierten Fake-Accounts sind dabei bereits abgezogen. Musks Anwälte schrieben in ihrem Brief, Twitter sei laut den Bedingungen des Übernahmedeals aber dazu verpflichtet, Daten und Informationen zu liefern, die Musk mit Bezug zur Transaktion einfordere. Anders als von Twitter dargestellt, gelte diese Auskunftspflicht nicht nur für stark eingeschränkte Zwecke, argumentierten sie.
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