Für 15,7 Milliarden Dollar
11.06.2019, 11:03 Uhr
Salesforce kauft die Datenanalyse-Firma Tableau
Salesforce verstärkt sich im Bereich der Datenanalyse. Der CRM-Riese schnappt sich für 15,7 Milliarden Dollar den BI-Spezialisten Tableau.
Erst vergangene Woche gab Google den Kauf von Looker bekannt (Computerworld berichtete). Für das Datenanalyse-Unternehmen mit Sitz in Santa Cruz macht der Suchmaschinenriese 2,6 Milliarden Dollar locker. Nun schlägt auch Salesforce im BI-Markt zu und übertrumpft Google gar noch: Der Konzern schnappt sich Tableau und tätigt damit laut «Bloomberg» das grösste Geschäft der Firmengeschichte.
Einer Mitteilung von Salesforce zufolge wird die Übernahme komplett in Aktien abgewickelt. Sämtliche Tableau-Stammaktien sollen gegen 1103 Stammaktien des CRM-Experten eingetauscht werden. Basierend auf dem Durchschnittspreis der Salesforce-Aktien der drei Tage bis zum 7. Juni 2019 liegt der Deal damit bei einer Summe von 15,7 Milliarden Dollar (etwas mehr als 15,5 Milliarden Schweizer Franken). Abschliessen will Salesforce die Akquisition bis zum Ende des dritten Quartals am 31. Oktober.
«Das Beste aus beiden Welten»
Aus Sicht von Marc Benioff, Gründer und Co-CEO von Salesforce, bringt die Übernahme das führende CRM mit der führenden Analyseplattform zusammen. «Tableau hilft Menschen, Daten zu sehen und zu verstehen, und Salesforce hilft Menschen, Kunden zu binden und zu verstehen. Es ist das Beste aus beiden Welten», wird er in der Mitteilung zitiert. Der zweite Salesforce-CEO Keith Block ergänzt: «Daten sind die Grundlage jeder digitalen Transformation, die Ergänzung durch Tableau wird unsere Fähigkeit, Kundenerfolg zu erzielen, beschleunigen, indem wir eine einheitliche und leistungsstarke Sicht auf alle Kundendaten ermöglichen.»
Tableau bietet eine der grössten Plattformen für die Datenanalyse und -visualisierung an. Das Unternehmen mit Sitz in Seattle hat rund 86'000 Kunden, darunter Verizon, Schneider Electric und Netflix. Gemäss Salesforce soll Tableau auch nach der Übernahme unabhängig und unter der eigenen Marke operieren. Die Firma soll unter der Leitung von CEO Adam Selipsky in Seattle bleiben.
Zweites Hauptquartier in Seattle
Marc Benioff verkündete gemäss einem Bericht von «TechCrunch» in einem Call mit Journalisten und Analysten ausserdem, dass Salesforce in Seattle ein zweites Hauptquartier einrichten will. Zuhause ist die Firma in San Francisco, wo 2018 der Salesforce Tower eröffnet wurde. «TechCrunch» wertet dies als deutliches Zeichen in Richtung Amazon und Microsoft – die beiden Tech-Konzerne haben sich mit ihren Zentralen ebenfalls dort respektive im nahegelegenen Redmond angesiedelt.