So tickt unser ICT-Markt

Telekommunikation

Die Umsätze der Telekom-Branche dümpeln vor sich hin, die Gewinne gehen zurück. Und das, wo doch Internet und Mobilfunk gefühlt zur Grundversorgung gehören. Genau hier liegt das Problem: Der Markt ist gesättigt. Die Anbieter jagen sich die Kunden gegenseitig ab mit immer unrentableren Preisen. Kaum jemand zahlt heute noch für Services wie SMS, Daten-Roaming oder MMS. Alles inklusive, ist doch klar. Flatrate ist ein Muss und «unlimited» steht auf fast jedem Preisetikett.
Dass diese Preise alles andere als verbindlich sind, zeigt sich spätestens bei einem persönlichen Gespräch mit einem Telekom-Verkäufer. Da werden schnell Zusatzleistungen gratis draufgepackt und Preise reduziert. Für die Kunden werden die Anbieter immer austauschbarer. Netzqualität ist kaum noch ein Kriterium. Die Netzabdeckung in der Schweiz ist bei fast allen Anbietern gleich gut.
“Geschäftskunden erwarten einen Full Service Provider mit einem 360-Grad-Portfolio aus einer Hand. Der IT-Markt und der für Mobile- und Festnetz-Services überschneiden sich immer mehr.„
Robert Redeleanu
Chief Business Officer, Sunrise
Auch mit einem schnellen Internetzugang lässt sich kaum noch punkten, denn die Konkurrenz zieht mit. Für die Kunden verlockend sind allenfalls noch gebündelte Pakete aus Festnetz, TV, Internet, Mobile, Geräten und Dienstleistungen. Doch auch hier wird der Spielraum irgendwann ausgereizt sein. Gut möglich, dass die Telekom-Anbieter – ähnlich wie die Software-Sparte – künftig zunehmend mit ergänzenden Dienstleistungen ihr Geld verdienen müssen.


Johann Scheuerer
Autor(in) Johann Scheuerer



Das könnte Sie auch interessieren