Vertragsstreit mit Sunrise
28.10.2020, 09:30 Uhr
Kein Rekurs von Salt vor Bundesgericht
Salt verzichtet in einem Vertragsstreit mit Sunrise auf eine Berufung. Dies nachdem das Telekom-Unternehmen vor einem Zürcher Gericht unterlag.
Nach der Niederlage vor dem Zürcher Handelsgericht verzichtet Salt im Streit gegen Sunrise auf eine Berufung. «Das Bundesgericht hat uns bestätigt, dass innerhalb der ordentlichen Frist kein Rekurs von Salt eingegangen ist», sagte Sunrise-Sprecherin Therese Wenger am Dienstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP.
Mitte September hatte das Zürcher Handelsgericht eine Klage von Salt zurückgewiesen. Das Gericht fand keinen Bruch des Exklusivvertrags mit Salt durch Sunrise. Zuvor hatte das Handelsgericht bereits das Gesuch von Salt um eine einstweilige Verfügung abgelehnt.
Die Verfügung hätte Sunrise-Grossaktionär Freenet sowie den Verwaltungsräten und den Konzernleitungsmitgliedern von Sunrise verbieten sollen, ihre Aktien der Kabelnetzbetreiberin UPC zu verkaufen, die Sunrise übernehmen will. Salt hatte Klage eingereicht, weil Sunrise mit der Annahme des 6,8 Milliarden Franken schweren Übernahmeangebots von UPC die Exklusivvereinbarung zum gemeinsamen Ausbau der Glasfaseranschlüsse verletzt haben soll.
Sunrise wies die Vorwürfe zurück. Das Gesuch von Salt sei sowohl in faktischer als auch in rechtlicher Hinsicht unbegründet.
Salt nimmt nicht Stellung
Salt hatte Sunrise eine milliardenschwere Schadenersatzklage vor dem Handelsgericht angedroht. Firmenchef Pascal Grieder erklärte am Dienstag auf Anfrage: «Aktuell nehmen wir keine Stellung zu dem Thema aufgrund vom laufenden Verfahren in den USA.»
Salt hatte ein Verfahren vor dem Bezirksgericht in Denver eingeleitet, um Informationen von UPC-Besitzerin Liberty Global im Zusammenhang mit der milliardenschweren Übernahme von Sunrise einzuholen. Das Gericht hatte Ende August diesen Forderungen zugestimmt.