Digitale Wettbewerbsfähigkeit 28.09.2022, 13:34 Uhr

Die Schweiz erneut unter den Top 5 weltweit

Das IMD (Institute for Management Development) in Lausanne, hat seine Weltrangliste zur «Digitalen Wettbewerbsfähigkeit» veröffentlicht. Dabei kann die Schweiz um einen Rang auf Platz 5 vorrücken.
Übersicht der Performance der Schweiz im «IMD World Digital Competitiveness Ranking» 2022
(Quelle: IMD)
Das Lausanner IMD (Institute for Management Development) hat zusammen mit Digitalswitzerland und der EPFL (Ecole polytechnique fédérale de Lausanne) eine weltweite Rangliste zur digitalen Wettbewerbsfähigkeit publiziert. Dabei klettert die Schweiz auf den 5. Platz von 63 untersuchten Ländern (2021: 6. Rang). Diese Position belegte sie bereits 2019, bevor die Pandemie die Volkswirtschaften insgesamt beeinträchtigte.
Unter den Top 10 belegt Dänemark den 1. Platz, während die USA mit dem 2. Platz zum ersten Mal seit der Einführung des «IMD World Digital Competitiveness Ranking» im Jahr 2017 ihren Spitzenplatz abgeben müssen. Schweden bleibt auf dem 3. Platz, Singapur verbessert sich um einen Rang (4. Platz) und die Niederlande steigen ebenfalls um einen Platz auf den 6. Platz (von Platz 7).

Die Schweiz macht Fortschritte

Der Aufstieg der Schweiz in der Rangliste sei auf das gute Abschneiden beim Faktor Wissen zurückzuführen, den das World Competitiveness Center als «das notwendige Know-how, neue Technologien zu entdecken, zu verstehen und zu entwickeln» definiert, heisst es in einer Mitteilung des IMD. Dieser Faktor ist eine von insgesamt drei Hauptkategorien, nach denen die Forschenden die Ergebnisse der Studien einstufen. Die beiden weiteren Faktoren bilden Zukunftsfähigkeit und Technologie.
Bei sämtlichen Subfaktoren im Bereich Wissen rangiert die Schweiz demnach unter den 10 besten Volkswirtschaften, wobei sie in Bezug auf Talente den 2. Platz erreicht, bei der wissenschaftlichen Konzentration weiterhin auf Rang 8 liegt und im Bereich der Aus- und Weiterbildung ebenfalls den 8. Platz einnimmt.
Im Bereich Technologie bleibt die Position der Schweiz bei den Subfaktoren Kapital (Platz 12) und technologische Rahmenbedingungen (Platz 11) unverändert, während sich der regulatorische Rahmen im Vergleich zum Vorjahr leicht verbessert hat (2022: 8. Platz vs. 2021: 9. Platz).

Es gibt aber auch Nachholbedarf der Schweiz

Das Ranking mache aber auch deutlich, dass die digitalen Fähigkeiten der Schweiz verbesserungswürdig seien, wie das IMD schreibt. Denn die Verfügbarkeit digitaler Kompetenzen wird von den Führungskräften heute weniger positiv eingeschätzt als noch vor einem Jahr; dieses Kriterium ist auf Platz 18 zurückgefallen (von Platz 11).
Auch bei den Hochschulabsolventen in den Naturwissenschaften (26. Platz), den Frauen mit Hochschulabschluss (30. Platz), der Anzahl Forscherinnen (31. Platz) und der Forschung-und-Entwicklung-Produktivität gemessen an der Anzahl Veröffentlichungen (35. Platz) sind die Werte weiterhin relativ niedrig – trotz Verbesserungen in den meisten dieser Bereiche.
Ranking-Positionen der Schweiz im Vergleich zu den Vorjahren
Quelle: IMD

Cyberabwehrbereitschaft lässt noch zu wünschen übrig

Insgesamt beleuchten die Ergebnisse die Faktoren, die es Regierungen und der Privatwirtschaft erleichtern, ihre Fähigkeiten zum Schutz der digitalen Infrastruktur vor Cyberangriffen zu verbessern, so die Experten. Zudem zeigen sie auf, wie dies die Annahme und Verbreitung digitaler Technologien fördert.
In Bezug auf die Kapazitäten der Regierungen im Bereich Cybersicherheit belegt die Schweiz Platz 27 von 63, bei der Frage nach dem Stellenwert von Cybersicherheit für Führungskräfte («Inwieweit wird die Cybersicherheit von Unternehmen angemessen berücksichtigt?») Platz 15. Im Bereich E-Partizipation liegt sie auf Platz 18 und im Bereich E-Government (Bereitstellung von Online-Behördendiensten, um Zugang und Inklusion für Bürgerinnen und Bürger zu erhöhen) auf Platz 16.
«Die Schweiz ist auf dem Weg, eine voll entwickelte digitale Nation zu werden, mit einer zufriedenstellenden digitalen Infrastruktur und Regulierung, Daten-Governance und digitalen Einstellungen», kommentiert
Arturo Bris, Director des World Competitiveness Center des IMD, die Ergebnisse. Ein entscheidender Erfolgsfaktor für die Zukunft werde jedoch die Einführung eines digitalen Identitätsprogramms im Land sein», fügt er an. «Die Spitzenreiter in der Rangliste, wie Dänemark und Singapur, sind in dieser Hinsicht bereits wegweisend», stellt Bris zudem fest.



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