18.05.2009, 09:50 Uhr

Virtualisierung verändert den Server-Markt

Die Auswirkungen von Virtualisierung reichen weiter als bisher angenommen, meinen die Analysten von IDC. Demzufolge wird die Technik künftig auch die Art und Weise bestimmen, wie Rechenzentren gebaut und verwaltet werden.
Die Zahl der mit einer integrierten Virtualisierungslösung ausgelieferten Server wächst rasant an. Dies hat eine IDC-Untersuchung ergeben. Den Markforschern zufolge haben die Hersteller im vergangenen Jahr in Westeuropa 358'000 entsprechende Systeme verkauft. Dies entspricht einem Wachstum von 25,5 Prozent im Vergleich zum vorangegangenen Jahr. Der Anteil der virtualisierten Rechner am gesamten Server-Markt erreichte 2008 mit 18,3 Prozent einen neuen Höchststand. 2007 lag deren Anteil noch bei 14,6 Prozent. IDC rechnet mit weiterem Wachstum: Im kommenden Jahr würden demzufolge 21 Pozent aller in Westeuropa verkauften Server inklusive Virtualisierung verkauft.
Virtualisierungstechnik habe sich vor allem durch die verstärkte Nachfrage nach x86-Servern zu einem kritischen Faktor im Server-Geschäft entwickelt, erklärt Giorgio Nebuloni, IDC-Analyst für den Bereich European Systems and Infrastructure Solutions. Mit dieser Verschiebung im Markt hätten sich die Herangehensweise der Lieferanten wie auch die Einsatzgewohnheiten der Kunden verändert. Zwar sei im laufenden Jahr mit eher schleppenden Hardware-Investitionen zu rechnen. Demgegenüber würden die Kunden jedoch weiter in virtuelle Maschinen (VM) investieren. 2009 werde die Zahl der VM jene der physikalisch ausgelieferten Server um zehn Prozent übertreffen. Diese Schere werde in den kommenden Jahren weiter zugunsten der VM aufgehen. Für das Jahr 2013 rechnet IDC mit einem Verhältnis von 3:2.
Angesichts dieser Entwicklung komme den Management-Tools eine immer wichtigere Bedeutung zu, warnen die IDC-Analysten. Es bestehe die Gefahr, dass der Wildwuchs in gemischten Server-Landschaften zunimmt und die Administratoren die Übersicht über die virtuellen Maschinen und deren Auslastung verlieren. Deshalb müssten die Verantwortlichen Prozesse und Werkzeuge implementieren, um virtuelle wie physische Server effizient zu betreiben und zu überwachen.
Dem Siegeszug der Virtualisierungstechnik stünden diese Schwierigkeiten jedoch nicht im Weg, meint Nathanial Martinez, Director für den Bereich Enterprise Server bei IDC. Gerade die Finanzkrise und gekappte Hardware-Budgets würden die Unternehmen dazu zwingen, aus den bestehenden Infrastrukturen das Optimum herauszuholen. Damit wachse das Interesse an Virtualisierung stetig an. Auch die Hersteller reagierten verstärkt auf diesen Trend und würden ihr Produktportfolio entsprechend neu ordnen.



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