Neues Rechenzentrum 22.06.2022, 07:54 Uhr

Datencenter in ehemaligem Zivilschutzbunker eröffnet

Der Energieversorger EWL (Energie Wasser Luzern) hat ein neues Datencenter in Betrieb genommen. Es befindet sich in einer ehemaligen Zivilschutzanlage und wird laut EWL mit erneuerbarer Energie betrieben.
In einer ehemaligen Zivilschutzanlage in Luzern wurde ein Datencenter in Betrieb genommen.
(Quelle: EWL / Rechenzentrum Stollen Luzern)
Der Energieversorger EWL hat am Dienstag ein neues Datencenter in der ehemaligen Zivilschutzanlage in der Stadt Luzern in Betrieb genommen. Wo früher im Katastrophenfall der Regierungsrat oder Schülerinnen und Schüler Unterschlupf gefunden hätten, gibt es nun Platz für 600 Serverschränke.
Für 30 Millionen Franken realisierte EWL das neue Rechenzentrum «Stollen Luzern» im Wartegghügel. Die unterirdische Zivilschutzanlage, die der Kanton in den 1960er-Jahren gebaut hatte, hätte mehreren hundert Personen Schutz geboten. 2011 ging der Bunker an die Stadt Luzern über und blieb fortan ungenutzt.
Die Stadt gab ihn der EWL im Baurecht ab für einen Jahreszins von 54'000 Franken. Bevor nun die Server in den Räumen hochgefahren werden konnten, musste EWL umfangreiche Bauarbeiten vornehmen. Gar Sprengungen seien im Fels nötig gewesen, teilte das Unternehmen anlässlich der Eröffnung mit.
Dank der unterirdischen Lage biete das Center aber guten Schutz für sensible Daten, die auf den Servern gespeichert werden. Rund 600 Server-Racks stehen auf einer Fläche von über 1600 Quadratmetern. Die Anlage besteht aus fünf Hauptstollen und acht Nebenstollen. Sie wird rund um die Uhr videoüberwacht, es gibt biometrische Zutrittskontrollen.

CO₂-neutral

Schweizweit einzigartig ist das Rechenzentrum laut EWL auch, weil es CO₂-neutral mit erneuerbarer See-Energie betrieben und auch mit Seewasser gekühlt wird. Die Abwärme der Server wird zum Beheizen von Gebäuden in der Umgebung genutzt. Ihre Daten im Wartegghügel lagern können Organisationen unterschiedlicher Art und Grösse.



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