Übergangsfinanzierung für E-Patientendossier nimmt erste Hürde

Umstrittener Nutzen des E-Patientendossiers

Gesundheitsministerin Elisabeth Baume-Schneider warnte im Nationalrat vor einem Scheitern der Vorlage. "Es würde dann praktischer Stillstand herrschen bis zum Inkrafttreten der umfassenden Reform, was frühestens 2028 der Fall ist." Das Vertrauen in das elektronische Patientendossier würde dadurch weiter schwinden.
Mit dem elektronischen Patientendossier können alle wichtigen Gesundheitsinformationen an einem Ort übersichtlich abgelegt und jederzeit einfach und sicher abgerufen werden. Noch klemmt es aber bei der Umsetzung. Bisher wurden nur rund 40'000 elektronische Dossiers eröffnet.
"Es kann nicht weitergehen wie heute", sagte auch Sarah Wyss (SP/BS) im Namen der zuständigen Nationalratskommission. Es brauche eine gute, ganzheitliche Reform. Ein Nein zur Übergangsfinanzierung wäre laut Wyss aber ein "falsches Signal".
Anders sahen dies Vertreterinnen und Vertreter von SVP, FDP und Grünen. "Die Vorlage ist schlicht und einfach ein Murks", sagte Thomas de Courten (SVP/BL). Das E-Patientendossier sei "ein Patient auf der Intensivstation, der mit einer Finanzspritze am Leben erhalten werden soll".
Laut Andri Silberschmidt (FDP/ZH) bringt das elektronische Patientendossier heute niemandem etwas. "Wir sollen diesen Frust nicht mitfinanzieren." Es brauche den Mut, einen Neustart zu wagen. Auch die Grünen sprachen von einer "Investition in ein nicht funktionierendes Produkt".



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