11.10.2012, 15:05 Uhr
Fehlendes Personal bremst eGovernment
Schweizer Behörden tun sich bei der Rekrutierung von Mitarbeitern offenbar schwer. Das fehlende Personal behindert den Fortschritt im eGovernment, ergab eine Umfrage.
Ein grosses Hemmnis für elektronische Behördendienstleistungen in der Schweiz sind mangelnde personelle Ressourcen. Das ergab die Umfrage «Verwaltung und E-Government» des Instituts gfs.bern im Auftrag des Informatiksteuerungsorgans des Bundes und der Staatsschreiberkonferenz. Dieses Problem ist nicht neu. Allerdings beobachten die Berner Forscher, dass sich die Situation in den befragten Bundesämtern, Kantonen und Gemeinden eher noch verschlechtert. Die Stellenprozente für eGoverment seien im Vergleich zu den Vorjahren zurückgegangen, heisst es in der Dokumentation zur Umfrage. Insbesondere Kantonsverwaltungen litten unter den personellen Engpässen. Die Situation in den Kantonsverwaltungen verschlimmert eine weitere Entwicklung: Die Online-Nutzung ist laut Umfrage auf Kantons- und vor allem auf Bundesebene gestiegen. Städtische und Webseiten von Gemeinden werden dagegen ähnlich häufig wie im Vorjahr von den Bürgern sowie Unternehmensvertretern abgerufen. An den Online-Präsenzen von 1017 Gemeinden, 23 Kantonen und 37 Bundesämtern wird offenbar permanent gearbeitet. Alle Websites sind mehr oder weniger auf aktuellem Stand. Allerdings werden Fortschritte gemäss gfs.bern auch erwartet. Auf allen staatlichen Ebenen wird vor allem der Ausbau von Dienstleistungen wie E-Payment oder Einwohnerkontrolle gewünscht. Die Kantone sollen insbesondere bei den Online-Behördenschaltern nachbessern. Auf den Social-Media-Kanälen sind hauptsächlich Kantone und Bund aktiv. 87 Prozent der kantonalen eGovernment-Verantwortlichen geben an, dass Social Media ein Thema sei. In den Bundesbehörden sind es 65 Prozent – ein Minus von 5 Prozent im Vergleich mit 2010. Die kommunalen Ämter entdecken Facebook & Co. erst langsam für sich. Aktuell zwitschern nur 38 Prozent, nach 32 Prozent vor zwei Jahren.