24.08.2009, 09:33 Uhr
Elektronikschrott nach Peru
Die Schweiz hat mit Peru ein Abkommen über die Entsorgung von Elektronikschrott geschlossen. Dieses soll eine umweltgerechte Entsorgung des E-Wastes in dem lateinamerikanischen Land sicherstellen.
Die Schweiz gilt als Pionierland in vielen Bereichen des Umweltschutzes. So auch in der Entsorgung und im Recycling von Elektroschrott. Dieses Know-how soll nun verschiedenen Entwicklungsländern zu Gute kommen. Nach Kolumbien hat die Schweiz nun auch mit Peru ein Abkommen unterzeichnet, das die Zusammenarbeit auf diesem Gebiet festlegt. Federführend bei der Umsetzung sind das Staatssekretariat für Wirtschaft SECO und die Eidgenössische Materialprüfungsanstalt Empa. Diese engagieren sich eigenen Angaben zufolge bereits seit Jahren in der Förderung einer umweltverträglichen und Ressourcen-schonenden Beseitigung von Elektroschrott in Entwicklungsländern.
Ein Ziel der vereinbarten Zusammenarbeit ist es, die durch einen unsachgemässe Behandlung mögliche Freisetzung toxischer Substanzen aus Batterien, Isoliermaterial oder Bildschirmen zu minimieren, um die Gesundheit der Arbeitenden und die Umwelt zu schützen. Zudem eröffnet das Recycling von Elektroschrott neue Geschäftsmöglichkeiten und schafft wertvolle Arbeitsplätze im Bereich der Rückgewinnung und Nutzung der im Elektroschrott enthaltenen wertvollen Materialien.
Die Arbeiten werden von verschiedenen Forschungsprojekten begleitet, welche die spezifischen Gegebenheiten in den beiden Ländern untersuchen und geeignete Recyclingmethoden identifizieren sollen. Das Abkommen wurde von Bundesrätin Doris Leuthard und vom peruanischen Umweltminister, Antonio Brack, anlässlich eines Schweiz-Besuchs unterzeichnet.
Durch die Verwertung der etwa in Leiterplatten enthaltenen Edelmetalle können zudem internationale Geschäfts- und Handelsbeziehungen aufgebaut werden. Wie bereits in China, Indien und Südafrika werden die Träger des Schweizer Elektroschrottsystems, allen voran SWICO Recycling und SENS, aber auch international tätige Schweizer Recyclingfirmen in das Projekt eingebunden. Über die internationale Plattform «StEP - Solving the e-Waste Problem», an der verschiedene UN-Institutionen, multinationale Konzerne wie HP, Dell, Cisco und Microsoft sowie Forschungsinstitutionen und Verwaltungsstellen beteiligt sind und in der das SECO und die Empa als Gründungsmitglieder fungieren, ist gewährleistet, dass die Massnahmen in Peru den weltweiten Technologietransfer verstärken.