03.09.2007, 13:48 Uhr
China will international bei Open Source mitmischen
China will sein Open-Source-Wissen künftig über die Landesgrenze hinaus verbreiten und so mehr zur globalen Open-Source-Gemeinschaft beitragen.
Laut dem Standardisierungsexperten Xie Qian vom China Electronics Standardization Institute (CESI) hat sich die chinesische Open-Source-Bewegung bislang vor allem mit den Anforderungen des chinesischen Marktes beschäftigt. In den kommenden Jahren wolle man aber an die internationale Community anknüpfen.
Global gesehen nimmt China schon jetzt eine Sonderstellung im Bereich Open Source und Dokumentenformate ein. So hat das Land parallel zur ODF-Entwicklung von Sun und Microsofts Open-XML-Antwort einen eigenen, dritten Standard namens UOF (Uniform Office Format) ins Leben gerufen. Dieser wurde in Hinblick auf die speziellen Bedürfnisse chinesischer Anwender im Office-Bereich entwickelt und ist im Juli 2007 in seiner vorläufigen Finalversion veröffentlicht worden. Dass UOF sich zu einem internationalen Standard entwickeln könnte, gilt als unwahrscheinlich. In der jüngsten Vergangenheit wurde seitens der ODF- und UOF-Vertreter allerdings diskutiert, ob man die beiden offenen Formate zusammenführen könnte.
In der Diskussion über die Vorteile von Open-Source-Lösungen gleichen die chinesischen Argumente denen der Europäer. Behörden seien vor allem an der Interoperabilität interessiert. Für Unternehmen bedeute Open Source in erster Linie mehr Sicherheit. Da alles offen gestaltet sei, gebe es auch keine versteckten Einfallstüren, die von Angreifern ausgenützt werden könnten. Bisher werde Open Source aber nur marginal in Unternehmen und von Privatpersonen eingesetzt. Xie führt dies vor allem darauf zurück, dass chinesische Anwender im Vergleich zu Europa und den USA im Umgang mit Computertechniken bislang weniger versiert sind.