Chefwechsel
08.12.2020, 17:38 Uhr
Infomaniak mit neuem CEO
Marc Oehler löste bei Infomaniak Boris Siegenthaler als CEO ab. Siegenthaler wechselte derweil auf den Posten des CSO.
Boris Siegenthaler (links) hat die Leitung von Infomaniak per Anfang Dezember nicht dem Hulk, sondern Marc Oehler (rechts) übergeben
(Quelle: Infomaniak)
Per Anfang Dezember hat Marc Oehler die Leitung von Infomaniak übernommen. Er löste damit den Firmengründer Boris Siegenthaler ab, der nun während mehr als 25 Jahren an der Spitze des IT-Unternehmens gestanden hatte. Wie es in einem Communiqué heisst, widmet sich Siegenthaler fortan als CSO der langfristigen Strategie und Vision der Firma. Dabei verfolge er das Ziel, die eigenständige Entwicklung des Unternehmens zu gewährleisten, damit es sich zu einer Firmengruppe entwickle, in die Kunden investieren und bei Entscheidungen mitwirken können. Infomaniak schwebt hier etwa ein Aktionariat oder eine Genossenschaft vor.
Oehler ist seinerseits ebenfalls schon länger für Infomaniak tätig – nämlich seit über 17 Jahren. Bei der Firma startete er im Kundensupport, danach stieg er zum Produktleiter, Chief Customer Officer und schliesslich zum Chief Operations Officer auf. Als CEO will er Infomaniak nun zur Schweizer Alternative zu den US-Web-Giganten machen, wie es in der Mitteilung weiter heisst. «Meine oberste Priorität ist die Sicherstellung einer regelmässigen Weiterentwicklung unserer Produkte und die Förderung eines guten Arbeitsklimas für unsere Mitarbeitenden», wird Oehler zitiert. Zudem wolle er Bewährtes erhalten und auch die horizontale Managementstruktur im Unternehmen fördern.
Abschliessend liefert Infomaniak noch einen Vorgeschmack aufs kommende Jahr. Da steckt sich die Firma hohe Ziele: Und zwar will man beispielsweise die Speicherlösung kDrive mit einer neuen mobilen Applikation, einer Ordnersynchronisation auf Abruf oder auch mit verschlüsselten Ordnern ergänzen. Die kostenlosen «ik.me» E-Mail-Adressen sollen derweil auf ganz Europa ausgedehnt werden. In der Pipeline hat Infomaniak laut eigenen Angaben auch neue Produkte – etwa einen Website-Generator, ein Slack-ähnliches Instant-Messaging-System sowie ein Portal für das Veranstaltungs-Ticketing-System, dessen Einführung im 2. Quartal geplant ist. Für Business-Kunden plant der Anbieter rund um die Cloud-Services Verbesserungen, darunter etwa die Lancierung eines Objektspeicherungsdienstes S3 und einer Public Cloud.
Letztlich will Infomaniak unter neuer Leitung auch personell aufstocken. Bis Ende Januar 2021 sollen weitere 15 Ingenieure zum Unternehmen stossen. Bereits im aktuellen Jahr habe man den Personalbestand um 16 Prozent auf 150 Mitarbeitende erhöht. Bis Ende 2021 will das IT-Unternehmen an den Standorten Genf und Winterthur rund 200 Mitarbeitende beschäftigen, heisst es abschliessend.