Wettinger Onaras macht dicht

Wie aus firmennahen Kreisen verlautet soll die Wettinger Spezialistin für sicheren Mail-Verkehr, Onaras, Knall auf Fall den Betrieb eingestellt haben. Die Mitarbeiter sind ohne Information und haben einen Maulkorb verpasst bekommen. ,,Kein Kommentar", hiess es so beispielsweise aus der Onaras-Niederlassung in München. Auch die Website ist ,,wegen Wartungsarbeiten nicht erreichbar". Onaras-CEO Roland Benguerel wollte die Situation ebenfalls nicht kommentieren: ,,Informationen bekommen sie bei unserer PR-Agentur Infotalks Communications oder bei Verwaltungsratspräsident Urs Trepp." Trepp allerdings weilt zurzeit in Burma und hat bei PR-Agentin Rianne Biesters folgende Nachricht deponiert: ,,Die Firma ist aufgehoben. Wir haben eine Betreibung am Hals. Sie müssen davon ausgehen, dass keine Rechnungen mehr bezahlt werden". Laut Biesters, die selber ebenfalls noch Ausstände bei Onaras hat, sei beim Betreibungsamt in Ennetbaden allerdings nichts von einer Betreibung in Erfahrung zu bringen gewesen. Ob die Lohnfortzahlungen für die zehn völlig überraschten Mitarbeiter gesichert sind, steht gemäss verschiedener Quellen noch in den Sternen.

Pikantes Detail: Firmen-Mitgründer Stefan Klein, der seit diesem Sommer nicht mehr für Onaras tätig ist, hat offenbar wieder Pläne. ,,Was genau ansteht, werde ich vermutlich nächste Woche kommentieren können", lautet Kleins abgewandelte Version von ,,No Comment". Auch bei der Wetzikoner Partner-Firma Simpex Electronic weiss man über das vermeintliche ,,Aus" von Onaras noch nichts, wie Product Manager Reinhard Zesiger gegenüber Computerworld bekräftigt. Noch im Oktober 2005 war die Partnerschaft zwischen den beiden Unternehmen angekündigt worden. Das Aargauer Handelsregister weiss über eine allfällige Auflösung des Unternehmens noch nichts. Ein Eintrag vermag jedoch aufzufallen: Seit dem 13. Oktober 2005 ist nach dem Ausscheiden von Vizepräsident Stefan Klein Verwaltungsratspräsident Urs Trepp mit Wohnsitz in London allein Zeichnungsberechtigt. Die Firma Onaras war im Jahr 2000 in Wettingen aus der Taufe gehoben worden und hatte sich in der Folge auf IT-Security-Produkte spezialisiert. Flaggschiff war eine hardwarebasierte E-Mail-Verschlüsselung namens SEPP-Appliance.