14.05.2012, 10:53 Uhr
Adobe manövriert sich ins Abseits
Um Creative Suite 6 zu pushen, wollte Adobe keine älteren Versionen mehr patchen. Der Ankündigung folgte eine Medienschelte und weltweite Kundenempörung. Jetzt rudert Adobe zurück.
Kaum eine Software ist in Unternehmen weiterverbreitet als diejenige Adobes. Dies wollte sich der Hersteller von Produkten wie InDesign, Acrobat Reader oder dem Adobe Flashplayer zu Nutze machen und Kunden quasi zwingen, auf die neuste Version von Creative Suite 6 (Computerworld.ch berichtete) upzugraden, indem sie für ältere Versionen keine Sicherheitsupdates mehr durchführen wollten. Eine Anfrage von heise.de, die auf Sicherheitslücken im aktuellen Photoshop 5.5 hinwiesen, beantwortete das Unternehmen damit, «dass 'die reale Gefahr für Anwender' kein spezielles Sicherheitsupdate rechtfertige. Die Sicherheitslücken sind zwar als kritisch eingestuft, aber Photoshop sei historisch 'kein Ziel für Angreifer' und man wisse auch von keinen Exploits, die die gestopften Lücken ausnutzen.» Das dadurch nötige Update würde teuer werden, ein Upgrade auf die CS 6.0 Master Collection kostet 812 Franken. Dieser Mitteilung folgte aber eine Reaktion, mit der Adobe wohl nicht gerechnet hatte. In Zeitungsartikeln, Foren und diversen Sozialen Netzwerken wurde die Aktion gegeisselt, Kunden drohten damit, sofort auf den Kauf dieser Produkte zu verzichten. Darum musste der Softwarehersteller reagieren und kndete heute an, insgesamt acht Mängel in Illustrator CS5.x, Photoshop CS5.x (12.x) und Flash Professional CS5.x zu schliessen.