10.06.2010, 14:41 Uhr

Die besten Neuerungen in iOS 4

Wir haben uns die kommende Ausgabe von Apples mobilem Betriebssystem genauer angesehen und zeigen die besten Neuerungen.
Awesome Note könnte von den erweiterten Datenbankzugriffen profitieren
Neues Datenmanagement
Mit iOS 4 werden die Restriktionen beim Datenzugriff gelockert. Bis anhin konnten zwar alle Apps auf die Einträge im Kalender, im Adressbuch und in der Fotosammlung zugreifen - doch nur den Apps von Apple war es vergönnt, Daten auch hinzuzufügen.
Das führte dazu, dass man zwar ein aufgenommenes Foto in einer App wie «Photogene» aufbohren konnte, aber das Resultat liess sich nur in einer neuen Datei speichern. Und Office-Apps wie «Awesome Note» kommen zwar allerliebst daher und können auch Termine aus dem Apple-Kalender anzeigen, aber es war ihnen bis anhin unmöglich, einen Termin oder eine Adresse in die entsprechenden Apple-Datenbanken zu schreiben. All das ändert mit iOS 4, und viele Apps werden erst in naher Zukunft so richtig nützlich.
Ordner
Unzählige iPhone-Besitzer führen auf ihrem Telefon stets eine virtuelle Taschenlampe mit sich, nur für den Fall, dass sie sich irgendwann in einem dunklen Keller ohne Strom verirren. Auch die zahlreichen Wasserwaagen, Distanzmesser, Röntgenscanner und Barcode-Leser machen ein Phone erst richtig smart. Jetzt lassen sich solche Apps endlich in einem dezenten Ordner wegsperren, wo sie ewig darauf warten können, dass ihre grosse Stunde schlägt. Selbiges gilt für die mitgelieferten Apps von Apple, die man gar nicht haben will und trotzdem nicht löschen kann. Oder für die Spiele-Apps der Kinder, die eigentlich auf einem seriösen iPhone nichts verloren haben. Sie alle werden in Gruppen eingetütet und füllen nicht mehr länger Seite um Seite auf dem Home-Bildschirm.
Um einen neuen Ordner anzulegen, wird lediglich eine App über eine andere gelegt - den Rest erledigt iOS 4. Ordner können bis zu 12 Apps speichern, was so ganz nebenbei die maximale Menge an installierten Apps auf 2160 erhöht. Ordner lassen sich auch im Dock ablegen, und wenn eine App ein Kennzeichen einblendet, dann wird diese auch auf dem Ordnersymbol dargestellt. (Der Apple-Begriff «Kennzeichen» steht für die kleinen roten Nummern, die zum Beispiel die Ankunft einer neuen E-Mail visualisieren.)
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Gemeinsamer E-Mail-Eingang
Wer mehrere E-Mail-Konten führt (und wer tut das nicht), kann endlich alle eingegangenen E-Mails in einem gemeinsamen Postfach anzeigen lassen. Die neue Mailbox gehört bestimmt zu den besten Neuerungen in iOS 4 -, was nicht über die Schande hinwegtäuschen kann, dass eine solche Funktion bereits in Version 1.0 gehört hätte.
Wiedergabelisten erstellen
Liebevoll zusammengestellte Wiedergabelisten sind das Aushängeschild jeder Musiksammlung. Nur schade, dass die meisten von uns so selten die Zeit finden, um sich um die Pflege zu kümmern. Mit iOS 4 lassen sich Wiedergabelisten auch auf dem iPhone verwalten, so wie es das iPad bereits vormacht. Damit werden langweilige Zugfahrten endlich von einem höheren Sinn erfüllt.
VoIP & Push & Multitasking
Die neue Multitasking-Fähigkeit von iOS 4 findet in den Diensten VoIP (Internettelefonie) und Push (Senden einer Nachricht) mächtige Verbündete. Damit werden Szenarien möglich, bei denen VoIP-Anwendungen wie Skype im Hintergrund laufen und eingehende Anrufe durch eine Push-Nachricht signalisiert werden. Während des Gesprächs können dank Multitasking beliebige andere Apps bedient werden.
Das Beste aber: Eingehende Gespräche werden sogar auf einem gesperrten iPhone angezeigt - ganz so, wie es bei regulären Anrufen der Fall ist. Das hebt die Internettelefonie auf ein neues Level und kann im besten Fall dafür sorgen, dass die monatliche Telefonrechnung in sich zusammenfällt.
Transparente SMS
Auf dem iPhone lassen sich ellenlange SMS schreiben, und wenn die erlaubten 160 Zeichen verbraucht sind, wird die Mitteilung einfach auf mehrere SMS verteilt. Das kann bei den Fans dieser Kurzmitteilungen ganz schön ins Geld gehen, denn das 161ste Zeichen kommt schneller, als man denkt.
In den «Nachrichten»-Einstellungen von iOS 4 kann die Option «Zeichenanzahl» aktiviert werden. So getan, wird bei jeder SMS über der Taste «Senden» die verbrauchte Zeichenmenge angezeigt.
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Verbesserte Suche
Die Suchfunktion von iOS 4 wurde so umfassend verbessert, dass sie ebenfalls eine Erwähnung in dieser Liste verdient. Bis anhin standen als Suchmaschinen «nur» Google und Yahoo zur Auswahl. Neu gesellt sich Microsofts Bing hinzu - eine tolle Sache für Leute, die den Dienst mögen. (Und natürlich auch für solche, die Google gar nicht mögen.) Bing muss jedoch in den Einstellungen zu Safari ausdrücklich angewählt werden.
Neu ist in den Einstellungen «Allgemein» auch der Punkt «Spotlight-Suche» aufgetaucht. Dort wird festgelegt, welche Kategorien auf dem iPhone überhaupt durchsucht werden und in welcher Reihenfolge die Treffer aufgelistet werden.
Selbst wenn man auf dem iPhone nicht fündig wird, ist die Suche noch nicht zu Ende. Neu lässt sie sich auf Wikipedia oder auf das ganze Internet ausdehnen. Die Ergebnisse werden anschliessend in Safari angezeigt.
Game Center
Die Games gehören zu den Killerargumenten für iPhone, iPad und iPod Touch. Das beweist bereits der Umfang der Kategorie «Spiele» im App Store. Sie ist als einzige in Gruppen unterteilt, damit die Übersicht über die enorme Auswahl einigermassen gewahrt bleibt.
Das neue Game Center bringt die Spieler aus aller Welt zusammen. Freunde können zu einem Spiel eingeladen werden, mehrere Spieler können auf Distanz gegeneinander antreten oder Rekorde vergleichen etc. Microsoft erkannte das Potenzial einer solchen Einrichtung schon früh, und heute gehört der «Xbox Live Marktplatz» zu den besten Kaufargumenten für eine Xbox 360. Auch Massenphänomene wie Farmville & Co. treiben die (vermeintliche) Geselligkeit auf die Spitze.
Mit dem Game Center unter iOS 4 etabliert Apple nun einen eigenen Dienst, der genau in diese Kerbe schlägt. Der Erfolg steht ausser Frage; dazu sind solche Dienste zu beliebt, und die schiere Verbreitung der iDingens und der Apps werden den Rest besorgen. (Man kann den Angstschweiss der Nintendo-DS-Verantwortlichen förmlich riechen.) Für das iPhone werden soziale Spiele endlich Realität; unkompliziert, immer verfügbar und ohne dass man sich bei einem Dutzend inkompatibler Plattformen anmelden muss.



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