Notfallpläne umgesetzt
13.03.2020, 13:15 Uhr
Schweizer Banken teilen ihre Teams auf
Schweizer Banken teilen ihre Teams aus wichtigen Geschäftsbereichen aufgrund der Coronavirus-Pandemie auf. So soll das Risiko von Unterbrüchen im Geschäftsbetrieb minimiert werden. Von der Massnahme sind oftmals auch Angestellte in der Informatik betroffen.
In Zeiten der Coronavirus-Pandemie greifen die Banken auch in der Schweiz zu Notfallplänen. So werden Teams in Bereichen, die für das Funktionieren des Bankengeschäfts wesentlich sind, auf mehrere Standorte aufgeteilt. Veranstaltungen für Mitarbeitende wie Kunden werden abgesagt. Durch die sogenannten «Split Operations»-Massnahmen soll die Gefahr von Unterbrüchen im Geschäftsbetrieb durch gegenseitige Ansteckungen vermieden werden.
Teams aus «kritischen Bereichen» wie etwa dem Handel oder dem Zahlungsverkehr aber auch der IT werden, wo möglich, auf zwei oder mehr Standorte verteilt. Alternativ kann auch ein Teil der Mitarbeitenden zum «Home Office» verpflichtet werden.
Selbstregulierung für Pandemiefall
Bei der Finanzmarktaufsicht Finma verweist ein Sprecher auf AWP-Anfrage auf eine Selbstregulierung der Bankiervereinigung zum «Business Continuity Management» aus dem Jahr 2013, die explizit den Pandemiefall betrifft. Diese Selbstregulierung sei für die Banken verbindlich: Die Einhaltung werde «standardmässig im Rahmen der generellen Aufsicht überprüft».
«Wie in solchen Fällen üblich» stehe die Finma mit den beaufsichtigten Instituten im Kontakt. Wie in anderen Ländern sei das Bankensystem für solche Szenarien gut vorbereitet, gab sich der Sprecher überzeugt. «Das konkrete Ausrollen der entsprechenden Massnahmen der Institute läuft zurzeit planmässig und professionell.»
Massnahmen ausgeweitet
In einer Umfrage der Nachrichtenagentur AWP bei einer Reihe von Banken bestätigten alle angefragten Institute entsprechende Dispositionen. Die Grossbanken UBS und CS dürften dabei einen gewissen Vorsprung aus ihren Erfahrungen in Asien haben: So hat etwa die UBS die Aufteilung von Geschäftstätigkeiten zunächst in verschiedenen Regionen im Raum Asien-Pazifik gestartet, während die Umsetzung in der Schweiz offenbar in der vergangenen Woche richtig angelaufen ist.
Bei der Credit Suisse ist die Aufteilung von Teams auf mehrere Standorte laut Berichten ebenfalls in Gang, derzeit wird dies offenbar laufend auf immer mehr Bereiche ausgeweitet. Die CS habe in Übereinstimmung mit den Empfehlungen der Gesundheitsbehörden bereits «frühzeitig Gesundheits- und Sicherheitsmassnahmen eingeleitet», sagte ein Sprecher auf Anfrage.