13.03.2015, 10:34 Uhr
Smartwatches noch kein grosses Geschäft - trotz Samsung an der Spitze
Das Geschäft mit Smartwatches war letztes Jahr nicht derart lukrativ, wie sich das Firmen erhofften. Apples Einstieg ist darum für die Konkurrenz Fluch und Segen zugleich.
Smartwatches waren diese Woche in aller Munde. Apple stellte ihre zu Beginn der Woche vor, Swatch gestern. Doch beide Unternehmen gehören in dem Bereich nicht zu den Early-Adopters, letztes Jahr gingen schon Millionen der intelligenten Uhren über die Ladentische. Die Smartwatch Group, eine Schweizer Interessensgemeinschaft, die sich dem Namen entsprechend mit Smartwatches beschäftigt, hat Absatzzahlen frs Jahr 2014veröffentlicht. Die Erhebungsmethode ist unklar, als Überblick ist die Studie aber hilfreich. Und mehr muss sie auch nicht sein, das Geschäft dürfte nach wie vor in den Kinderschuhe stecken. Letztes Jahr wurden 6,8 Millionen Smartwatches verkauf, das Potenzial dieses Marktes wird aber bereits in wenigen Jahren auf hunderte Millionen Stck geschätzt. So kann es sein, dass Samsung als Marktführer nur eine Momentaufnahme ist. Oder ist der Respektabstand auf die Konkurrenz bereits eine Tendenz?
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Lenovo und LG als Aufsteiger
Eher nicht, wie ein Blick auf das Jahr 2013 zeigt. Da hatte Samsung einen Marktanteil von 34 Prozent, dieses Jahr waren es noch 23 Prozent. Zwar konnten die Südkoreaner ihre Verkäufe um 25 Prozent steigern, verglichen mit dem Marktvolumen (+82 Prozent) war dies aber unterdurchschnittlich. Die ersten Verfolger Samsungs - bezogen auf das Marktvolumen, nicht die Stückzahlen - Lenovo/Motorola und LG, hatten 2013 noch überhaupt keine Smartwatches verkauft. Neueinsteiger können also schnell einen grossen Einfluss haben, was vor allem Apple freuen dürfte. Die 82 Prozent Steigerung klingt für einen neuen Markt nicht besonders beeindruckend, diverse Analysten dürften enttäuscht sein. Pascal Koenig, Managing Partner der Smartwatch Group, setzt seine Hoffnung auf Apple: «Die frühe Ankündigung der Apple Watch im letzten September hat den Verkäufen der Konkurrenzprodukten geschadet». Während Angebote im Wellness- und Sportbereich von Firmen wie Garmin, Fitbit, Withings oder Polar bereits auf soliden Use-Cases aufbauen würden, habe sich der Konsumentenmarkt noch nicht für die Smartwatches begeistern können, sagt Koenig. «Bisher haben Smartphone-Hersteller, die auf Android setzen, entgegen ihren Versprechen keine innovativen Produkte vorstellen können.» So würde es einmal mehr an Apple liegen, den Konsumentenmarkt von einem Produkt zu überzeugen.
Quantensprung dieses Jahr?
Entsprechend zuversichtlich schaut die Smartwatch-Group in die Zukunft. Fürs Jahr 2015 erwartet man ein Marktvolumen von 8,7 Milliarden Dollar. Dies hänge auch mit dem höheren Verkaufspreis der Apple-Watch zusammen, welche den durchschnittlichen Verkaufspreis einer Smartwatch von 189 Dollar im letzten Jahr auf 290 Dollar nach oben drücken soll.