08.12.2016, 11:05 Uhr
Pebble ist am Ende
Pebble steht vor dem Aus. Der Fitnessband-Spezialist Fitbit übernimmt den Smartwatch-Pionier, will allerdings nur das Know-How, nicht die Geräte.
Der Fitnessband-Spezialist Fitbit übernimmt den Smartwatch-Pionier Pebble. Fitbit hat allerdings kein Interesse an den Geräten, es will nur die Software und einen Teil der Mitarbeiter. «Wir haben die harte Entscheidung getroffen, das Unternehmen zu schliessen und keine Pebble-Geräte mehr herzustellen», teilte das kalifornische Start-up am Mittwoch mit. Laut «Bloomberg» liegt der Kaufpreis bei unter 40 Millionen Dollar. Schulden und andere Verbindlichkeiten von Pebble seien höher als dieser Betrag. Pebble sammelte 2012 mittels Crowdfunding 10,2 Millionen Dollar - der damalige Rekord für die Finanzierungsplattform Kickstarter. Insgesamt seien rund zwei Millionen Pebble-Geräte ausgeliefert worden, teilt das Unternehmen heute mit. Demnächst sollten eine weitere Version der Computeruhr von Pebble sowie ein kleines Funkmodem für unterwegs als neues Produkt auf den Markt kommen. Dafür hatte Pebble in diesem Jahr knapp 13 Millionen Dollar über Kickstarter eingesammelt. Das Geld werde binnen acht Wochen zurückerstattet, hiess es. Den anfänglichen Vorsprung im Smartwatch-Markt konnte Pebble nicht konsolidieren, spätestens als Apple 2015 in den Markt eintrat, interessierte sich kaum jemand mehr für die Pebble-Uhren. Auch, weil Apple das Produkt blockierte. Auch Fitbit hatte zuletzt wegen den Apple-Uhren Probleme, die auch mit der Konkurrenz von Computeruhren wie der Apple Watch zu tun haben. Das Unternehmen enttäuschte die Analysten mit der Prognose für das laufende Weihnachtsgeschäft. Fitbit ist der Marktführer bei Fitnessarmbändern, die zum Beispiel Schritte und verbrauchte Kalorien zählen. Nun möchte man auch den Smartwatch-Markt angreifen. Dafür begann Fitbit vor einigen Wochen, rund 40 Prozent der Pebble-Belegschaft Job-Offerten zu senden. Die meisten davon gingen an Software-Entwickler, weiss Bloomberg. Designer erhielten nur wenige Angebote, in der Hardware-Abteilung überhaupt niemand.