11.08.2005, 10:41 Uhr

Die Dünnen sind im Anmarsch

Nach fast einer Dekade Marktpräsenz, scheint nun das Thin-Client-Konzept endlich auf fruchtbaren Boden zu fallen.
Das Thin-Client-Konzept, das verschiedene Hersteller bereits seit Ende der neunziger Jahre propagieren, hat sich bislang nicht so recht durchgesetzt. Die «dummen» Terminals sind nach wie vor ein Nischenprodukt, das in erster Linie im Bankenwesen, im Gesundheits- und Ausbildungsbereich sowie von der öffentlichen Hand eingesetzt wird. Die Marktbeobachterin IDC will jetzt aber eine zunehmende Nachfrage nach Thin Clients ausgemacht haben: Derzeit legen die Terminal-Systeme absatzmässig doppelt so schnell zu wie herkömmliche Desktop-PC, rechnen die Auguren vor. Bis 2008 sollen sogar schon zehn Prozent aller Enterprise-Infrastukturen auf den abgespeckten Arbeitsstationen basieren, glaubt IDC.
Als Hauptgrund für diesen Trend nennen die Analysten die Sicherheitsvorteile der Schmalspurrechner. «Die notwendigen Security-Vorkehrungen bei traditionellen Arbeits-PC haben inzwischen absurde Ausmasse angenommen. Bei Thin Clients kann dieser Aspekt komplett vernachlässigt werden, weil nur noch die Server überwacht werden müssen», kommentiert IDC-Analyst Bob O"Donnel. Weitere Vorteile von Thin-Client-Systemen sind Einsparungen bei den Lizenzkosten sowie eine Reduzierung des generellen Unterhaltsaufwands.
Einen Nachteil haben die dünnen Arbeitsstationen aber nach wie vor: Performance-gefrässige Applikationen können nicht betrieben werden. Weitere Stolpersteine sind laut O"Donnel oft auch die Integration von bestehenden Business-Applikationen sowie der Umstand, dass ein Offline-Betrieb nicht möglich ist, wenn der Server heruntergefahren wird. O"Donnel warnt ausserdem, dass die Dünnen in der Anschaffung zwar günstig seien, dafür^aber höhere Serverkosten zur Folge hätten.
Claudia Bardola



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