14.09.2012, 13:45 Uhr

Kein Weg führt an Google vorbei

Im mobilen Werbemarkt der USA konnte Google letztes Jahr mit Abstand am meisten Umsatz generieren. Dahinter liegt nicht etwa Facebook, sondern etwas überraschend Twitter.
Handy: gelobtes Land für Werber.
Google ist mit einem Anteil von 54 Prozent an dem 2,61 Milliarden Dollar schweren mobilen Werbemarkt zwar nach wie vor die Nummer eins, die Konkurrenz schläft aber nicht. Twitter wird dieses Jahr 129,7 Millionen Dollar mit mobiler Werbung in den USA umsetzen, Facebook kommt lediglich auf 72,7 Millionen Dollar. Der gesamte Markt soll in den nächsten Jahren rasant wachsen, und Facebook wird Twitter schon 2013 überholen. «Die Zunahme der mobilen Nutzer ist enorm. Da Werbung für soziale Netzwerke die Haupteinnahmequelle ist, müssen sie den Usern folgen und in mobile Anzeigen investieren. Das ist überlebenswichtig. Die Kunden werden das wohl oder übel schlucken müssen, da es eigentlich keine Alternativen gibt. Sich ärgernde User sind kein Gegenargument zum vielen Geld, das es mobil zu verdienen gibt», sagt Günter Jaritz von Social Media Consulting. Vielleicht gebe es irgendwann - falls sich mobile Werbung als wenig effizient erweist - die Möglichkeit, sich gegen «Spenden» von der Werbung freizukaufen, wie etwa bei Xing.

Niedriges Niveau

2012 wird der mobile Markt etwa ein Prozent der gesamten Werbeausgaben in den USA auf sich vereinen. Viele Plattformen haben noch nicht den richtigen Weg gefunden, mobile Werbung an den Kunden zu bringen. Das niedrige Ausgangsniveau lässt für die nächsten Jahre enormes Wachstum erwarten. Bis zum Jahr 2016 soll der Umsatz mit mobiler Werbung auf zwölf Milliarden Dollar ansteigen, sich also beinahe verfünffachen. Gerade Neueinsteiger in der Branche, wie Facebook und Twitter, können mit enormen Zuwächsen rechnen. So soll Facebook 2013 bereits 387 Millionen Dollar umsetzen, Twitter immerhin 272 Millionen Dollar.

Google unangefochten

Dieses Jahr hat Twitter die Nase vor allem deshalb vorne, weil die Integration der Werbung besser funktioniert. Der Microbloggingdienst verdient nach eigenen Angaben an den meisten Tagen bereits mehr mit mobiler Werbung als mit Einschaltungen auf Twitter.com. Facebook dagegen verdient immer noch 60 Prozent seiner Werbeeinnahmen mit Werbeformen, die auf mobilen Plattformen nicht angezeigt werden. Im Vergleich mit Google, das bereits länger mit mobiler Werbung Geld verdient, sind die Marktanteile der Konkurrenz aber gering und das werden sie auch bleiben.
Googles Marktanteil wird bis zum Jahr 2014 zwar von 54,5 auf 54,1 Prozent sinken, aber nicht weil die Konkurrenz zulegen kann, sondern weil neue Marktteilnehmer sich ein Stück vom Kuchen holen werden. Vor allem bei mobiler Such-Werbung ist Google praktisch unantastbar. (www.pressetext.com)



Das könnte Sie auch interessieren