Polycom
29.07.2013, 14:57 Uhr
Videokonferenzen am iPad
Die tieferen Reisekosten waren früher das stärkste Argument für Video-Konferenzsysteme. Heute sind es flexible Arbeitsmodelle plus Mobilität – auch via iPad und iPhone.
Seit Anfang Jahr setzt das Chemie-Unternehmen Lonza verstärkt auf Videokonferenzen für die Kommunikation und Kollaboration unter den weltweit über 11'000 Angestellten. Bei dem Konzern mit Hauptsitz in Basel und weltweit 90 Standorten sind Microsoft Lync 2010 sowie Videosysteme des Herstellers Polycom in Betrieb. Der Implementierungspartner ist Orange Business Services. Einer der ursprünglich wichtigsten Gründe für die Einführung war die Senkung von Reisekosten. Ernst Hutter, Head of Global IT Infrastructure bei Lonza, kam mit einer detaillierten Reisekostenaufstellung des Gesamtkonzerns in die Gespräche mit Microsoft und Polycom. «Ziel war die Halbierung der Reisekosten bei Lonza», erinnert sich Dominic Scholl, Channel Account Manager Switzerland bei Polycom. Hutter habe mit Einsparungen im zweistelligen Millionenbereich gerechnet. Nach Einschätzung von Scholl ist diese Vorgabe unterdessen erreicht – aber nicht nur bei den Reisekosten.
Die Verbreitung von Video als Kollaborationsplattform im Lonza-Konzern erwies sich als vorteilhaft für neue Arbeitsplatzmodelle und die Zusammenarbeit von internationalen Teams. «Durch die Kombination von Lync und Polycom haben wir eine flexible Arbeitsumgebung geschaffen. Damit können unsere Mitarbeiter auch ausserhalb des Unternehmens effektiver arbeiten und überall sicher an Videomeetings teilnehmen», sagt Hutter. Wie Lonza geht es nach den Beobachtungen von Thomas Nicolaus, Area Sales Vice President Central Europe bei Polycom, vielen Unternehmen in der Schweiz: «Früher standen bei der Entscheidung für oder wider Video oft die tieferen Reisekosten im Vordergrund. Heute sind flexible Arbeitsplatzmodelle und Mobilität sowie internationale Teamarbeit die vorrangigen Argumente.» Neu dächten die Firmen ausserdem über das Einbinden von Lieferanten, Partnern und Kunden in die Videosysteme nach. Daneben bieten Plattformen die Facebook und Skype den direkten Draht zum Verbraucher. Nächste Seite: per Hyperlink in die Konferenz Zu den Wachstumsbranchen für Videosysteme in der Schweiz gehören nach den Worten von Polycom-Manager Nicolaus das Bildungs- und Gesundheitswesen und die öffentliche Verwaltung. Überall gefragt sind Lösungen, die tiefe Hürden für den Einstieg böten. Mit dem Argument der weitgehenden Plattformunabhängigkeit könnte Polycom sich von Wettbewerbern wie Cisco WebEx, Citrix GoToMeeting oder Microsoft Lync unterscheiden. Mit dem CloudAxis-System benötigen Konferenzteilnehmer lediglich einen HTML5-fähigen Browser, um in einem virtuellen Video-Meeting präsent zu sein.
CloudAxis setzt auf RealPresence-Plattform von Polycom auf. Die Software wird auf den bestehenden Systemen installiert und erlaube das Einbinden zusätzlicher Clients. Ein Teamleiter kann die Gruppenmitglieder dann per E-Mail oder Chat-Nachricht via Hyperlink in eine Videokonferenz einladen. Die Teilnehmer starten die Videokonferenz am iPad oder iPhone innerhalb einer App, an allen übrigen Devices im Browser. Eine dedizierte Client-Software soll auf den jeweiligen Endgeräten nicht erforderlich sein. Neben Videokonferenzen unterstützt CloudAxis auch Chat und Content Sharing. Das simultane Bearbeiten von Dokumenten wird heute allerdings nicht unterstützt. Hier ist der Wettbewerb – etwa Google und Microsoft – weiter. Den grössten Vorzug sieht Polycom-Manager Nicolaus in der Offenheit von CloudAxis für fremde Systeme: Lieferanten und Partner müssen keine Polycom-Hardware besitzen, um mit den Unternehmensverantwortlichen hinter einer Firewall zu konferieren. Die CloudAxis-Lösungen sorgten für Sicherheitsstandards, wie die auch innerhalb des Firmennetzes gelten würden. Somit liessen sich auch die Chatmodule von Facebook, Google Talk und Skype sicher in die Kollaborationsinfrastruktur einbinden – für den direkten Draht zum Kunden beispielsweise.