TEST 15.09.2005, 21:50 Uhr

Studio 8 von Macromedia

Mit dem Designpaket kommen ambitionierte Webgestalter voll auf ihre Rechnung, nicht aber klassische Grafiker.
Mit Flash lassen sich Klingeltöne, Animationen, Rufmelodien und Logos kreieren.
Macromedias Studio 8 hat einen schweren Start. Denn die Anwender interessieren sich derzeit nur beschränkt für eine Neuauflage dieses Pakets. Vorab treibt sie die Frage um, wie es unter der Ägide von Adobe mit den Macromedia-Produkten weitergehen wird. Doch die Verantwortlichen hüllen sich bislang in Schweigen. Entschieden ist, zumindest offiziell, das Schicksal von Flash, Dreamweaver, Director und Co. noch nicht.
Studio 8 selbst gibt eher den Zweiflern an Macromedia Aufwind. Denn ein besonders auffälliges Merkmal des Pakets ist, dass statt frischer Features sogar eines der bisherigen Bestandteile fehlt. Das Vektorgrafikprogramm Freehand ist nicht mehr mit dabei. Hierbei handelt es sich allerdings auch um ein Programm, das sich nur sehr schwer in die künftige gemeinsame Produktepalette integrieren lässt. Denn Adobe hat mit Illustrator selbst ein Vektorgrafikprogramm im Angebot und darum keinen Bedarf für das ehemalige Konkurrenzprodukt. Dreamweaver, Macromedias HTML-Editor, hat in Golive zwar ebenfalls einen direkten Counterpart, doch als zentrale Komponente des Studios ist der unumgänglich.
Freehands ungewisse Zukunft
Es gibt jedoch auch andere einleuchtende Gründe für Freehands Absenz in Studio 8. Zum einen die bessere Ausrichtung auf eine ganz bestimmte Zielgruppe, nämlich die der ambitionierten Webgestalter. Sie benötigen Freehand nicht. Das Vektorgrafikprogramm liesse sich zwar fürs Webdesign einsetzen, wenn es das SVG-Format (Scalable Vector Graphics) unterstützen würde, das vom W3C (World Wide Web Consortium) kürzlich abgesegnet wurde. Doch SVG ist ein direkter Konkurrent von Flash und steht in Macromedias Gunst nicht sonderlich hoch. Da sich das Studio 8 zudem an die Kreativen richtet und nicht an die Webprogrammierer oder Webmaster, fehlt ebenfalls der Applikationsserver Coldfusion. Ein weiterer Grund dürfte darin liegen, dass Macromedias Entwicklungsabteilung ihre Kräfte nicht verzetteln wollte. Dieses Mal war sie offenbar gewillt, anders als bei der Vorgängerversion Studio MX 2004 ein ausgereiftes Produkt abzuliefern.



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