01.07.2016, 09:30 Uhr

Schweizer App macht Augmented Reality zum Handy-Kino

Mit «Storyfab» wird man bald seine Umgebung mit virtuellen Figuren und Spezialeffekten bereichern können. Wir haben uns mit dem Entwicklern aus Genf unterhalten.
Ein junges Start-up aus Genf will im Herbst eine eigene App herausbringen, mit der man selber Regisseur eines Augmented-Reality-Kurzfilms werden kann. Das Prinzip: Man zeichnet mit dem Handy zunächst ein Objekt aus der realen Umgebung auf. Danach steht einem eine bunte Auswahl an 3D-Figürchen respektive virtuellen Schauspielern und Spezialeffekten zur Wahl. Es sei nur ein wenig Vorstellungskraft gefragt, so die Macher. Man solle ganz einfach witzige Kurzgeschichten erzählen und sie mit anderen teilen können. Daher rührt wohl auch der Name der App, die sich «Storyfab» nennt. Denkbar wären etwa spontane Videobotschaften oder witzige Grusskarten. Die iOS-App soll nach Herstellerangaben schon sehr weit fortgeschritten sein. Damit die App ein Erfolg wird, wollen die jungen Entwickler 20'000 Franken über die Crowdfunding-Plattform Kickstarter sammeln. Ungefähr 11'000 Franken sind schon zusammengekommen. Die Kampagne läuft noch bis zum 14. Juli. Mit einem Beitrag von 10 Franken erhält man ab September Zugriff auf die Beta-Version der iOS-App. Eine Android-Version sei in Planung. Zuerst wollen die Augmented-Reality-Cineasten aber die iOS-App fertigstellen. Wir haben uns mit Florian Pariset unterhalten, dem CEO und Gründer von Spooklight Studio.
Computerworld: Wie seid ihr eigentlich auf die Idee gekommen, eine solche App zu entwickeln?
Florian Pariset: Wir alle sind sehr interessiert am Aufbruch des Augmented-Reality-Zeitalters und an dem Markt, der sich mit dem Eintritt neuer Technologien wie HoloLens und Magic Leap erschliesst. Wir wollten ein Produkt schaffen, das auch auf bestehenden Plattformen einen Mehrwert bietet, aber auch für kommende Plattformen ausgelegt wäre.
CW: Aber warum entwickelt ihr ausgerechnet eine App fürs Smartphone und nicht z.B. eine Anwendung für die HoloLens?
Pariset: Ehrlich gesagt: Wir haben viel Zeit ins Brainstorming investiert und darüber gegrübelt, was für eine Art von Erfahrung wir auf kommenden Plattformen anbieten wollen. Dann kamen wir auf einmal auf das Konzept von Storyfab. Dann ging es eigentlich nur noch darum, die App für bestehende Plattformen anzupassen.
CW: Gibt es denn eine Hardware-Mindestanforderung? Die App kommt ja zunächst nur für iOS.
Pariset: Wir werden alle iOS-9-fähigen Geräte unterstützen.
CW: An welche Hauptzielgruppe richtet sich Storyfab?
Pariset: Wir haben verschiedene Anwendungsfälle ausgelotet, die sich primär an Jugendliche und Erwachsene richten. Für Geeks wird Storyfab eine tolle Option sein, um ihre Lieblingsfilme und TV-Serien zu parodieren. Für all diejenigen, die auf Social Media Einfluss ausüben wollen, wäre es ein Weg, die eigene Lektüre der Tages-News auszudrücken. Teens werden wohl ihren Freunden gerne personalisierte Videos oder ein Happy Birthday übermitteln. Eltern eröffnet sich ein ganz neuer Weg, mit Kindern zu spielen und deren Kreativität anzuregen.



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