Schrittweise in Richtung Voip

Schrittweise in Richtung Voip

Die Kosten

Eine Entscheidung für die Implementierung von Voip ist abhängig von einer Wirtschaftlichkeitsbetrachtung. Hierzu gilt es, die unterschiedlichen Kostenarten bei einer Telefonielösung ganz generell zu berücksichtigen:
o Leitungskosten
o Anschaffungskosten für TK-Anlage und Telefone
o Abschreibungs- oder Mietkosten für TK-Equipment
o Service- und Wartungskosten für TK-Equipment
o Anschaffungskosten für Erweiterungen des TK-Equipments
Die meisten Unternehmen müssen bei der Voip-Einführung eine bereits vorhandene TK-Umgebung berücksichtigen, so dass keine Gegenrechnung der Anschaffungskosten von neuem TK- gegenüber Voip-Equipment erfolgen kann. Falls ein Unternehmen jedoch in der Lage ist, einen Neubau mit Telefonie-Infrastruktur komplett neu ausrüsten zu können, dann lassen sich bereits bei den reinen Anschaffungskosten Kostenvorteile zu Gunsten der Voip-Geräte verzeichnen. Darüber hinaus erfordert der Neubau nur noch eine einzige Verkabelungs-Infrastruktur für das LAN-Netzwerk, anstatt der bisherigen zweifachen Verkabelung für das Daten- und Telefonnetz.
Die Wartungs- und Service-Kosten für eine TK-Infrastruktur sind zumeist höher als für IP-Produkte. Darüber hinaus verringern sich wegen der Integration in Standard-Management-Systeme die Adminis-trationskosten. So erfolgt das Einrichten von Usern beispielsweise über zentrale Verzeichnisdienste.
Auch im Falle einer Ausweitung haben die Voip-Produkte, die auf einer standardbasierenden Protokollumgebung basieren, Kostenvorteile: Eine Erweiterung ist durch simples Anstecken eines zusätzlichen Voip-Phones an das LAN möglich. Abhängig von den einzelnen Herstellern und Systemen sind Einsparungen zwischen 20 und bis zu 70 Prozent zu verzeichnen.

Migrationsszenarien

In den meisten Fällen ist eine sanfte Migration von einer bestehenden TK-Anlage zu einer Voip-Soft-PBX die beste Lösung. Dies bedeutet, dass die neue Voip-PBX in der Lage sein sollte, eine Anlagenkopplung zu unterstützen. Am sinnvollsten ist hier ein Einschleifen in den Netzanschluss. Weiterhin sollten vorhandene Grundleistungsmerkmale der vorhandenen TK-Anlage an die Voip-Anlage und deren Endgeräte übertragen werden können. Dazu gehört natürlich auch ein einheitlicher Rufnummernplan. Auf diese Art und Weise werden die «neuen» Voip-Endgeräte zu einem vollwertigen Mitglied der TK-Struktur. Die Anwender können dabei Erfahrungen mit der Sprachqualität, der Implementierung von Quality-of-Service im Netzwerk und der Verwaltbarkeit sammeln. Da es sich bei Voip um eine neue Applikation in der IT-Landschaft eines Unternehmens handelt, ist eine Schulung der Nutzer dringend zu empfehlen. Der Umgang und vor allem die neuen Möglichkeiten der Voip-Telefone müssen den Anwendern vermittelt werden. Anderenfalls besteht das Risiko, dass die neue Technologie als ungewohnt und komplex in der Bedienung abgelehnt wird.

An Voip führt kein Weg vorbei

Die Zeiten, in denen Voip noch an Kinderkrankheiten litt, sind längst Vergangenheit. An der IP-Telefonie führt kein Weg vorbei. Die damit einhergehenden notwendigen Veränderungen im Markt sollten als Herausforderung verstanden werden.
Für die Hersteller muss die Vielseitigkeit, die Benutzerfreundlichkeit sowie die unkomplizierte Konfiguration der Voip-Endgeräte im Vordergrund stehen. Vor allem die Provider setzen hier «Rundum-sorglos-Pakete» voraus, die ihren Kunden Berührungsängste nehmen und grösstmöglichen Komfort, zum Beispiel über Remote-Konfiguration, bieten.

Steigerung der Arbeitsproduktivität

Ziel von Voip ist häufig die Implementierung von neuartigen Anwendungen, die mit klassischer Telefonie nicht oder nur mit sehr hohem Aufwand realisiert werden können. Ein Beispiel hierfür ist die Integration automatisierter Zeiterfassungssysteme.
Gegebenenfalls fällt eine Entscheidung für eine Voip-Lösung daher nicht in Hinblick auf die Kostenersparnis, sondern aufgrund der erhöhten Flexibilität der Anwendungen, die oftmals die generelle Wettbewerbsfähigkeit erhöhen. So sind Return on Investment Zeiten von wenigen Monaten nach der Implementierung von Voip keine Seltenheit.
Mike Lange



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