09.10.2017, 06:21 Uhr
Not-Handynetz aus Heliumballonen für Puerto Rico
Nach dem verheerenden Hurrikan «Maria» will Googles Alphabet in Puerto Rico ein Mobilfunknetz mit Heliumballonen erstellen.
Der Google-Mutterkonzern Alphabet will nach eigenen Angaben in dem durch Hurrikan «Maria» zerstörten Puerto Rico mit Heliumballons das Mobilfunknetz wieder herstellen.
Die US-Telekommunikationsaufsicht FCC genehmigte ein entsprechendes Projekt des Internetkonzerns. «Mehr als zwei Wochen nach Hurrikan 'Maria' haben Millionen Puertoricaner immer noch keinen Zugang zu dringend gebrauchten Kommunikationsdiensten», erklärte der FCC-Vorsitzende Ajit Pai am Samstag. Nach Angaben der Behörde sind 83 Prozent der Mobilfunkanlagen des US-Aussengebiets immer noch ausser Betrieb. «Deshalb müssen wir innovative Ansätze verfolgen, um die Anschlussfähigkeit der Insel wieder herzustellen», erklärte der FCC-Vorsitzende. Alphabet entwickelt die grossen Ballons, die wie ein schwebendes Netzwerk fungieren, seit 2013 unter dem Namen Loon. Ursprünglich wollte der Konzern damit Internetzugang in wenig entwickelten ländlichen Gegenden herstellen. Die solarbetriebenen Ballons werden in die Stratosphäre etwa 20 Kilometer oberhalb des Erdbodens geschickt und können dort selbstständig mehr als 100 Tage bleiben. «Maria» war Ende September mit Windgeschwindigkeiten von zeitweise bis zu 260 Stundenkilometern über die Karibik hinweggefegt. Mindestens 33 Menschen kamen dabei in Puerto Rico und Dominica ums Leben. Ein Grossteil der 3,4 Millionen Bewohner von Puerto Rico ist weiterhin ohne Strom, Trinkwasser und Telefonverbindung, auch die Lebensmittelversorgung ist unzureichend.