03.08.2016, 14:45 Uhr

Kuriositäten aus dem Zürcher Staatsarchiv online

Im Staatsarchiv des Kantons Zürich finden sich nicht nur Schriftstücke, die irgendwann in den letzten tausend Jahren in einer Amtsstube geschrieben wurden, sondern auch Sammlungen mit «Objekten» aller Art. Diese sind nun nebst «Patentschriften» und «Karten und Pläne» online durchforstbar.
Das Zürcher Staatsarchiv erweitert sein Online-Angebot. Neben zahlreichen Dokumenten aus den Amtsstuben des Kantons, lassen sich nun auch Objekte, Pläne und Patentschriften erkunden.
Vor allem bei den Objekten finden sich auch einige Kuriositäten. So kann man sich betrachten, wie das offizielle Hundemessgerät von 1909 aussah. Ebenfalls zum Schmunzeln ist das Badetuch aus den Zürcher Gefängnissen, auf dem Leibesübungen für Gefangene in Sträflingskleidung abgebildet sind. Ältestes Objekt ist der Siegelstempel zum grossen Stadtsiegel von 1347, der die drei Stadtheiligen Felix, Regula und Exuperantius zeigt. Mit wenigen Anpassungen ist das Siegelbild übrigens bis heute im Gebrauch, wenn der Staatsschreiber jeweils die Beschlüsse des Regierungsrats beglaubigt. Aber auch jüngere staatliche Objekte wie die Zürcher Eichmasse oder das Ballotage-Set, das dem Kantonsrat für Abstimmungen über Begnadigungsgesuche diente, gehören zur Sammlung Nächste Seite: Pläne über Pläne

Pläne über Pläne

Neben den Objekten steht nun auch die vor kurzem neu aufbereitete Plansammlung online. Sie besteht aus rund 25‘000 Dokumenten aus den letzten 400 Jahren. Die Vielfalt ist gross: Es finden sich darin historische Landkarten des Kantons und von einzelnen Gemeinden, Gewässer-, Wald-, Strassen- und Brückenpläne sowie Projekt- und Baupläne von Gebäuden wie zum Beispiel von Schul- oder Pfarrhäusern im ganzen Kanton.
Das Staatsarchiv hat seine wertvolle Plansammlung in den letzten Jahren restauratorisch bearbeitet, neu erschlossen und von allen Plänen Digitalisate in Farbe herstellen lassen. Nun können Ansichtsbilder der Pläne direkt im Web angeschaut werden. Nächste Seite: Erfinderische Zürcherinnen und Zürcher

Patentschriften im Web

Zürcherinnen und Zürcher waren schon in der Vergangenheit sehr erfinderisch und innovativ. Zwischen 1888 und 1978 meldeten sie beim Eidgenössischen Patentamt über 50‘000 Patente an, die nun in der Sammlung Patentschriften des Staatsarchivs vereinigt sind. Eine thematische Suche bringt das über Wasser haltende Badekleid, das Hermann Brupbacher 1894 erfand, genauso zu Tage wie das Motorfahrzeug der Firma F. Vogel in Küsnacht von 1905, Frieda Barbara Unternäher-Stiegers Eisenbahnwagenkupplung mit integriertem Puffer von 1936 oder den Atomkernreaktor der Gebrüder Sulzer von 1957. Die Sammlung spiegelt also den Erfindergeist der zahlreichen kleinen, mittleren und grossen Züricher Unternehmen. Zwei Mausklicks führen zum Digitalisat der Patentschrift, dem in den meisten Fällen auch eine Zeichnung beigefügt ist.



Das könnte Sie auch interessieren