Mehr Interoperabilität mit SOA

Mehr Interoperabilität mit SOA

Die Einschränkungen einer SOA
SOA bringt IT und Business sehr nahe zusammen und lässt so oft die Grenzen verschwimmen. Das geht sogar soweit, dass manch einer gar von Service Oriented Business Architecture (SOBA) spricht. Dieses Spielchen mit Abkürzungen und eigenen Philosophien macht es nicht gerade einfach, auf dem Markt ein generelles Verständnis von SOA aufzubauen. Allerdings ist das wohl eher ein politisches denn technisches Problem.
Doch die Schwierigkeit, einen passenden Begriff inklusive eindeutiger Definition für eine solche Art von Architekturen zu finden, überträgt sich ebenfalls auf die zum Einsatz kommenden Technologien. Beschränken wir SOA einzig auf die Verwendung von Web Services als Infrastruktur, dann reicht das alleine schon aus, um einen einzelnen Entwickler bis zum Ende seiner Werktätigkeit zu beschäftigen, wenn er sämtliche Spezifikationen in diesem Bereich lesen und verstehen soll.
Damit sind wir auch schon beim schwerwiegendsten Nachteil angekommen. Die lang gesuchte und mit SOA scheinbar erreichte Interoperabilität geht sofort wieder verloren. Wenn nämlich Kontrakt und Policy eines Dienstes die Verwendung von bestimmten Protokollen und Spezifikationen vorschreiben, dann muss ein Partner sich natürlich an diese Vorgaben halten. Dadurch aber wird die Interoperabilität lediglich von der Protokoll- oder Objektmodell-Ebene auf die Kontrakt- und Policy-Ebene angehoben. Der Teufel steckt wie immer im Detail.
Fazit
Mit SOA lassen sich komplexe Systeme auf unterschiedlichen Plattformen, wie beispielsweise .NET und J2EE, miteinander integrieren. Hierbei bieten Web Services ideale Voraussetzungen. Sie leisten einen hervorragenden Beitrag zur Vereinfachung der Lösung und damit zur Erreichung des Ziels bei reduziertem zeitlichen und finanziellen Einsatz. Die Verwendung offener, weitgehend verbreiteter Spezifikationen ermöglicht bisher kaum gekannte Integrationsmöglichkeiten. Zwar schafft eine Unmenge an existierenden Standards und Spezifikationen im SOA-Umfeld einen breiten Interpretationsspielraum für sehr viele und unterschiedliche Implementierungen. Und das gilt nicht nur für die Implementierung der Standards selbst, sondern genauso für die darauf aufbauenden Anwendungen. Aber durch die Einigung auf Standards, Spezifikationen und - im Detail - auf Kontrakte wird die gezielte Integration von zwei unterschiedlichen Systemen im Gegensatz zur Vergangenheit (z.B. mit EAI) stark vereinfacht.
Jörg M. Freiberger ist seit 2005 als Associate Principal Consultant bei Avanade Deutschland im Bereich .NETSolution Development tätig.



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