Ins Herz geschlossen
Ins Herz geschlossen
Gleichzeitig fiel der Entscheid, während der gesamten Einführung eng mit Beratern von SAP Schweiz zusammen zu arbeiten. Entscheidend war die Überlegung, dass man den Hersteller über den Verkauf hinaus in die Verantwortung für das Gelingen des Projekts einbinden konnte. «Wir wollten eine andere Art der Zusammenarbeit als allgemein üblich. Nicht nur Kauf, Lieferung und zwanzig Jahre Wartungsgebühren, sondern eine echte Partnerschaft.» Sogar in den Projektsteuerungsausschuss der ZKB wurden deshalb SAP-Vertreter berufen. SAP stellte im Sommer und Herbst 2002 ein internationales Beratungsteam zusammen, das die ZKB bezüglich fachlicher Analyse, Konzepte, Customizing und Projektleitung unterstützt.
Um die Ziele zu erreichen, musste das Team parallel zur Einführung der neuen Software auch ein grundlegendes Architekturproblem lösen: die extrem komplexe und starre Verflechtung der Kontenverwaltung mit der Systemumgebung. Diese kommunizierten ausschliesslich über «hart kodierte» Schnittstellen, Datenhaltungen und Geschäftslogik waren reihenweise redundant angelegt. Die Folge: Änderte die Bank nur ein winziges Parameter eines Kontos, musste sie über hundert vor- und nachgelagerte Systeme anpassen.
Kontenverwaltung als «Festung»
Das Projektteam beschloss, die IT-Architektur grundlegend zu reformieren. Die Lösung: Alle Systeme, die zur Kontenverwaltung gehören, sollten gekapselt und die Kommunikation mit den umliegenden Softwarelösungen über definierte Schnittstellen kanalisiert werden. Dieses Architekturkonzept ist unter dem Namen «Software Fortress» bekannt, weil gleichsam eine Mauer um eine Anwendung gezogen wird, die nur noch über kontrollierte «Zugbrücken» zugänglich ist. Für den internen Gebrauch wählte die ZKB den Namen «Geldbox».