31.05.2010, 14:20 Uhr
Franzosen rechnen mit mehr als einem Petaflop
Der französische Computerkonzern Bull hat für die Atomenergiebehörde der Grande Nation, das Commissariat à l'Énergie Atomique (CEA), einen Supercomputer gebaut, der die Petaflop-Schallmauer durchbricht.
Wie die Firma bekannt gibt, soll mit dem Rechner, der unter der Bezeichnung Tera 100 segelt, im Laufe des Jahres eine Leistung von 1,25 Petaflops erreicht werden. Das heisst, dass der Supercomputer 1,25 Billiarden Fliesskommaberechnungen pro Sekunde ausführen kann.
Das CEA will Tera 100 für die Simulation von Atomwaffen einsetzen. Dadurch soll Frankreich in der Lage sein, sein Kernwaffenarsenal weiterhin à jour zu halten, ohne dafür "echte" Atomwaffentests durchführen zu müssen, heisst es von offizieller Seite.
Tera 100 besteht aus 140'000 Xeon-7500-Prozessorherzen von Intel und weist einen Hauptspeicher von 300 Terabyte auf. Das Filesystem des Rechners kann mit einem Durchsatz von 500 Gigabyte pro Sekunde protzen, während der Maschine 20 Petabyte an Speicherkapazität zur Verfügung stehen.
Mit diesen Werten soll das Bull-Elektronenhirn zum leistungsfähigsten Supercomputer Europas avancieren und den derzeit schnellsten Rechner, IBMs Jugene am deutschen Forschungszentrum Jülich, auf die Plätze verweisen. Weltweit käme Tera 100 allerdings lediglich auf Platz 13 der leistungsfähigsten Supercomputer zu stehen.
Doch damit der Superlativen nicht genug: Der Tera 100 ist der erste Rechner weltweit, der eine solche Leistung mit Intel-Xeon-Prozessoren erreicht. Freude herrscht daher auch beim Chip-Riesen. "Als grösstes jemals mit Intel-Xeon-Prozessoren konzipiertes System belegt der Tera 100 die Eignung von Intel-Prozessoren für High-Performance-Computing hinsichtlich Kosten, Energiebedarf und Rechenleistung. Wir sind sehr stolz auf unsere Beteiligung an diesem Grossprojekt zusammen mit dem CEA und Bull," gibt Kirk Skaugen, Vice-President und Group Data Center General Manager bei Intel, zu Protokoll.