14.07.2014, 10:03 Uhr
Mit Drohnen nach Vermissten suchen
An der ETH Lausanne wurden im Rahmen eines Semesterprojekts von Computerwissenschaftlern Drohnen entwickelt, mit denen die Smartphones von Vermissten aufgesprürt werden können.
Jonathan Cheseaux von der ETH Lausanne zeigt die Drohne, mit der Erbebenopfer aufgesprürt werden können.
Nach einem Erdbeben oder einer anderen Naturkatastrophe kann es schwierig sein, die oftmals verschütteten Opfer zu orten. Nun haben Studenten der ETH Lausanne ein Drohnen-basiertes System entwickelt, das die Signale von Smartphones auswertet und so den Ort des Besitzers eruiert. «In den besten Tests gelang es uns, den Ort des Smartphones auf 10 Meter genau festzustellen», berichtet Jonathan Cheseaux, der an dem Projekt für seinen Mastertitel arbeitet. Das System funktioniert dann, wenn der Smartphone-Träger den WiFi-Modus in seinem Gerät aktiviert hat. Dann sendet dieses nämlich regelmässig ein Signal, respektive eine Reihe von Datenpaketen aus. Die Stärke dieses Signals ist unterschiedlich stark, je nach Ort des Opfers. Einen grossen Unterschied macht etwa, wie viel Trümmer sich über dem Vermissten türmen. Mit der Drohne lässt sich das WiFi-Signal dann an verschiedenen Orten messen und mit den GPS-Daten des Flugobjekts vergleichen. Aus diesen Werten kann schlussendlich der Ort des Smartphones des Vermissten errechnet werden. Auch bei der Bergrettung könnten die Drohnen gute Dienste erweisen. «Die WiFi-Detektoren der Drohne lassen sich auch mit einem Lawinen-Verschütteten-Suchgerät (LVS) ersetzen oder ergänzen und könnten so zur Unterstützung bei der Bergung von Verschütteten eingesetzt werden», erklärt Cheseaux, der selbst Tourengänger ist.