06.10.2015, 15:29 Uhr
Der Chef, der Demotivator
Arbeitnehmer fühlen sich durch direkte Arbeitskollegen motiviert aber selten durch den eigenen Chef. Der lässt es auch gern an Anerkennung mangeln.
Direkte Kollegen sind vorrangig für das Engagement von Angestellten am Arbeitsplatz entscheidend. Das ist das Ergebnis einer europaweiten, von Oracle in Auftrag gegebenen, Umfrage. Für die Studie «Simply Talent» befragte der Meinungsforscher Opinium Research rund 1500 Mitarbeiter aus Grossfirmen.
Chefs motivieren nicht
Für 42 Prozent der Befragten haben ihre direkten Kollegen den grössten Einfluss auf ihre Motivation und sind damit wichtiger für den Einsatz am Arbeitsplatz als etwa der Vorgesetzte. Aus dem Chefbüro lassen sich nur halb soviele (21%) zu höherem Engagement motivieren. HR-Verantwortliche spielen sogar nahezu keine Rolle: Nur 3 Prozent aller Teilnehmer sehen ihre Motivation aus der Personalabteilung positiv beeinflusst.
«Diese Zahlen kommen einem Weckruf für Personalverantwortliche gleich – ganz offensichtlich schaffen sie es nicht, die Kollegen im Unternehmen mit ihren Initiativen zu erreichen beziehungsweise ihren Anteil an einer positiven Unternehmenskultur und damit am Unternehmenserfolg darzustellen», kommentiert Joachim Skura, HCM Sales Development bei Oracle Deutschland, das Ergebnis.
Generell ist es um die Motivation am Arbeitsplatz nicht gut bestellt: Nur knapp ein Drittel fühlt sich am Arbeitsplatz meistens motiviert. Chefs und HR-Verantwortliche sollten über die Bücher gehen. Denn Freude und Motivation haben nachweislich einen nachhaltig positiven Effekt auf das Arbeitsergebnis. Wer für den Job brennt, leistet freiwillig mehr. 56 Prozent engagieren sich stärker an einer Stelle, an der sie sich wohl fühlen.
Auch Job-Alternativen verlieren in einem positiven Arbeitsumfeld schnell ihren Reiz. Fast 40 Prozent schauen sich auf dem Arbeitsmarkt nicht mehr um, sobald sie einen Job mit motivierendem Umfeld gefunden haben. Lesen Sie auf der nächsten Seite: Mehr Transparenz, mehr Anerkennung...
«Diese Zahlen kommen einem Weckruf für Personalverantwortliche gleich – ganz offensichtlich schaffen sie es nicht, die Kollegen im Unternehmen mit ihren Initiativen zu erreichen beziehungsweise ihren Anteil an einer positiven Unternehmenskultur und damit am Unternehmenserfolg darzustellen», kommentiert Joachim Skura, HCM Sales Development bei Oracle Deutschland, das Ergebnis.
Generell ist es um die Motivation am Arbeitsplatz nicht gut bestellt: Nur knapp ein Drittel fühlt sich am Arbeitsplatz meistens motiviert. Chefs und HR-Verantwortliche sollten über die Bücher gehen. Denn Freude und Motivation haben nachweislich einen nachhaltig positiven Effekt auf das Arbeitsergebnis. Wer für den Job brennt, leistet freiwillig mehr. 56 Prozent engagieren sich stärker an einer Stelle, an der sie sich wohl fühlen.
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Mehr Anerkennung!
Mitarbeiterbindung hat längst strategische Bedeutung. Auch Innovationen und kreative Ideen entstehen nur in einem motivierendem Umfeld. Unternehmenserfolg ist also direkt an ein positives Arbeitsumfeld gekoppelt. Das haben allerdings noch nicht alle Chefs verstanden. Jeder zweite Mitarbeiter erwartet eine stärkere Anerkennung der eigenen Leistung durch direkte Vorgesetzte. Jeder Dritte würde sich stärker engagieren, wenn sein Beitrag zum Unternehmenserfolg transparenter dargestellt würde. Der Anteil am Erfolg wird meistens aber überhaupt nicht gewürdigt. In gut einem Drittel der Fälle bleibt eine Anerkennung individueller Leistungen vollkommen aus.
Mehr als die Hälfte wünscht sich einen proaktiveren Managementstil und legt besonderen Wert auf einen individuelleren Ansatz bei der Mitarbeiterführung und -entwicklung. Auch partnerschaftliche Unterstützung seitens der Chefs kommt zu meist kurz: 4 von 10 Befragten müssen mit Problemen selbst auf ihren Arbeitgeber zugehen.
Mehr als die Hälfte wünscht sich einen proaktiveren Managementstil und legt besonderen Wert auf einen individuelleren Ansatz bei der Mitarbeiterführung und -entwicklung. Auch partnerschaftliche Unterstützung seitens der Chefs kommt zu meist kurz: 4 von 10 Befragten müssen mit Problemen selbst auf ihren Arbeitgeber zugehen.