Wir basteln uns einen Roboter

Vor knapp viereinhalb Jahren hat Irobot, ein Spinoff des Massachusetts Institute of Tech-nology, den Staubsauger-Roboter Roomba losgelassen. Und der hat sich bewährt: Inzwischen sausen rund 2,5 Millionen der frisbeeförmigen Helfer-lein durch die Haushalte dieser Welt und finden dort dank integrierter Künstlicher Intelligenz auch noch die letzten Staubkörnchen.

Eigentlich ist diese eine Aufgabe aber viel zu dröge für die doch recht ausgeklügelte Plattform des Roomba - meinen -zumindest seine Entwickler. Deshalb hat Irobot jetzt das Staubsaugermodul entfernt, sämtliche Anschlüsse zugänglich gemacht und bietet die Roboterplattform inklusive Motor, rund 30 Sensoren, Batterie und weiterem Equipment nun unter der Bezeichnung Create zum Verkauf an.

Daraus sollen sich auf recht einfache Weise Roboter basteln lassen, die eine beliebige Aufgabe übernehmen können. Das Chassis lässt sich mit verschiedenen Teilen wie Greifarmen, Kameras oder zusätzlichen Motoren und Sensoren bestücken. Programmiert wird mit C oder C++, für blutige Anfänger gibts ein Basisprogramm mit herunterladbaren Mini-Skripts.

Irobot-Mitarbeiter haben schon mal ihre Kreativität walten lassen und gezeigt, was mit Create möglich ist: Einer liess sich von seinem Roboterfreund mit Dosenbier aus dem Kühlschrank versorgen. Sein Kollege hingegen hat seinen Plastikkameraden mit Hilfe von ausrangiertem Tintenstrahldrucker-Zubehör so modifiziert, dass er mit wieder entfernbarem Pulver ein vorgegebenes Muster oder einen Schriftzug auf den Boden malt.

Ziemlich sinnlos mutet hingegen der Hamster-Create an: Dabei wurde in die Ladebucht der Plattform eine durchsichtige Kunststoffkugel montiert, in der ein realer Hamster seine Runden dreht und damit das Robotergefährt steuert. Die Create-Plattform kostet umgerechnet rund 160 Franken. Weiteres Zubehör wie eine Steuerzentrale und eine automatische Ladestation bietet Irobot in ihrem Onlineshop an.