16.03.2016, 14:58 Uhr
Amazon will Patent für das Bezahlen via Selfie
Suchen, klicken, bezahlen - und letzteres per Selfie. Der Markplatz-Betreiber Amazon hat einen Patentantrag eingereicht, der das Bezahlen mit einem Foto oder Video des Kunden ermöglichen soll.
Payment-Services in Online-Shops gibt es einige, doch nicht alle sind wirklich sicher und benutzerfreundlich. Das will Amazon nun ändern und hat einen Patentantrag für das Bezahlen mit einem Selfie gestellt.
Der Antrag beschreibt einen Prozess, bei dem der Online-Shopper mit Hilfe eines Fotos oder Videos von sich selbst einen Kauf tätigen kann. Das Patent stehe zudem mit einem anderen Patent, das Amazon hält, in Zusammenhang, berichtet recode.net. Dabei handelt es sich um eine Technologie, die Gesichtserkennung per Foto und Video ermöglicht.
Passworteingabe: Unsicher und kompliziert
Durch die Zahlung via Selfie sollen Passwörter obsolet werden. Damit soll der Einkauf sicherer und unkomplizierter für den User sein. Denn komplizierte Passwörter können leicht vergessen und zudem gestohlen werden. Viele User haben ihr Passwort auf ihren Endgeräten (Desktop, Smartphone) gespeichert, damit sie ihr Passwort nicht bei jedem Einkauf aufs Neue eintippen müssen. Doch wenn eine andere Person eines der Geräte nutzt, könnte es zu bösen Überraschungen kommen. «Darüber hinaus ist die Eingabe eines Passworts auf mobilen Geräten in vielen Fällen nicht benutzerfreundlich, da der kleine Touchscreen die genaue Eingabe mit einem menschlichen Finger erschwert», heisst es in dem Patentantrag. Nächste Seite: Mastercard und Alibaba machen es vor Aus diesen Erfahrungen möchte Amazon nun Konsequenzen ziehen und das Bezahlen per Selfie einführen. Doch um diesen Bezahlvorgang wirklich sicher zu gestalten, müssen User bei der Zahlung bestimmte Gesten ausführen, wie zum Beispiel lächeln, zwinkern, und so weiter. Hierdurch soll vermieden werden, dass Betrüger einfach ein Foto eines Kunden in die Kamera halten, um damit zu bezahlen.
Konkurrenz durch Mastercard und Alibaba
Amazon ist allerdings nicht der erste Player, der mit dieser Bezahlfunktion um die Ecke kommt. Mastercard testet dieses Bezahlverfahren seit Herbst letzten Jahres und plant das Zahlen via Selfie schon dieses Jahr in den USA zu etablieren. Bei Mastercard müssen Kunden für das Foto allerdings blinzeln, um sich auszuweisen. Durch die dabei ausgeführte Augenbewegung soll die Software sicherstellen können, dass sich tatsächlich der Kreditkarteninhaber und nicht ein Dieb hinter dem Bild verbirgt. Alibaba stellte ebenfalls bereits im vergangenen Jahr im Rahmen der CeBit sein Projekt «Smile to Pay» vor. Auch bei diesem Zahlungsverfahren sollen Passwörter überflüssig werden. Um eine Transaktion zu bestätigen, wird auch hier stattdessen das Gesicht des Kunden über die Smartphone-Frontkamera eingescannt.