Praxis 27.03.2015, 09:25 Uhr

«Der Weg über die Technologie war der Richtige»

«Quereinsteiger» Vojtech Cap, 29, ist seit Kurzem Business Consultant bei ELCA. Nach vier Jahren auf der technischen Seite wechselte er ins Consulting-Team von ELCA. Er erzählt, warum es ihn zu den strategischen Themen hinzog und wie ihm sein «technisches Erbe» dabei nutzt.
Wann und wie bist Du zu Elca gekommen, als was hast Du bei uns begonnen? 
Ich habe vor fünf Jahren im Rahmen meines Studiums an einem Job-Event teilgenommen, wo ich ein Interview mit einem Recruiter der ELCA hatte. Die Firma war mir auf Anhieb extrem sympathisch und das Jobprofil als System Integration Engineer hat zu meinen Vorstellungen, nach dem Studium eine eher technische Richtung einzuschlagen, gepasst. Beim darauf folgenden Vorstellungsgespräch wurde mir dieser Eindruck bestätigt und ein paar Monate darauf startete ich im ECM-Bereich bei ELCA in Zürich. In meiner damaligen Position war ich für die Konfiguration von ECM-Systemen und für die Entwicklung von Schnittstellen und User-Interfaces verantwortlich.
Woher kam der Wunsch, den Bereich zu wechseln? 
Da waren zwei Faktoren Ausschlag gebend: Erstens merkte ich nach einiger Zeit bei ELCA, dass mich der Consulting-Bereich interessiert und ich dort meinen Schwerpunkt setzen will. Zweitens hatte ich nach vier Jahren auf der technischen Seite Lust auf einen Facettenwechsel. Das hatte weniger mit meinem damaligen Job bei ELCA zu tun, sondern viel mehr mit dem Wunsch etwas komplett Neues zu machen. Und dann, wie ist der Bereichswechsel zustande gekommen und abgelaufen?
Als ich meine Vorgesetzten auf das Thema angesprochen habe, haben sie mir vorgeschlagen ins Business Consulting zu wechseln. Zunächst war ich skeptisch, ob dieser Schritt für mich gross genug ist. Als ich dann die Stellenbeschreibung fürs Consulting gelesen habe, dachte ich „Hei, auf genauso eine Stelle würde ich mich bewerben!“ Nach ein paar Gesprächen mit anderen Business-Consulting-Kollegen bei ELCA war ich dann schnell begeistert und habe mich entschieden, intern zu wechseln.
Was reizt Dich so am Business Consulting?
Da gibt es einiges: Der intensive Kundenkontakt, man ist viel unterwegs, hat viel Abwechslung und hat einen sehr hohen Grad an Eigenverantwortung. Das sind alles Faktoren, die mich im Job motivieren. Der spannendste Punkt ist aber, dass man immer wieder verschiedene Firmen aus allen möglichen Bereichen kennenlernt. Was ist Dein aktuelles Projekt?
Es ist eine Firma im Sicherheitsbereich. Ich begleite dort den neuen IT-Architekten beim Aufbau des Enterprise Architecture Management (EAM). Sie stehen vor der Herausforderung, dass sie x verschiedene und komplexere Silo-Lösungen haben, die immer schwieriger zu handhaben sind. Nun versuchen sie mit EAM eine gesamtheitliche Sicht auf ihre IT zu bekommen, um zukünftig ihre IT effizienter gestalten zu können. Aktuell geht es darum, die unterschiedlichen Stakeholder wie den CIO, die Projektleiter, die Business-Analysten und die Applikationsverantwortliche abzuholen, um das EAM auf ihre Bedürfnisse auszurichten und somit einen direkten Nutzen daraus zu ziehen. Eine Art Business-Analyse also. Hier komme ich aber auf meine letzte Antwort zurück: Bei einem solchen Mandat lernt man die ganze IT-Organisation eines Unternehmen und alle Systeme kennen. Vor allem in diesem Umfeld bin ich immer wieder überrascht, was da alles im Hintergrund am Laufen ist. Was sind die grössten Unterschiede zu Deinen Aufgaben jetzt oder vorher? Gibt es auch Ähnlichkeiten?
Die Aufgaben sind bis auf die Tatsache, dass beides mit IT zu tun hat, sehr unterschiedlich. Im Business Consulting beschäftigt man sich primär mit der Frage „warum, wofür und was setzt man etwas um“ während in der Entwicklung / Integration die Frage „wie setze ich etwas um“ zentral ist. Daraus ergeben sich auf unterschiedliche Aufgaben und Sichtweise. Die Ähnlichkeit besteht darin, dass es in beiden Bereichen sehr wichtig ist, systematisch und strukturiert vorzugehen, um seine Ziele zu erreichen. Da ist ein Studium im MINT-Bereich für beide Profile sehr wertvoll, da man genau das lernt. Was ist Deiner Meinung nach die grösste Herausforderung bei so einem Wechsel?
Das Stichwort ist „Expectations Management“. Man muss sich immer wieder hinterfragen, ob die eigenen Leistungen mit den Erwartungen des Kunden übereinstimmen. Da der Kunde oft (noch) nicht fähig oder willens ist, seine impliziten und expliziten Erwartungen auf den Punkt zu bringen, ist man da manchmal ein halber Psychologe. Das ist in der Praxis eine grosse Herausforderung, da man schnell in die Falle tappt zu meinen, dass man den Kunden wirklich versteht, obwohl das nicht der Fall ist. Zudem ist es schwierig bei Gesprächen und in Dokumenten den richtigen Abstraktionsgrad zu finden. Als «Techie» muss man sehr viele Details berücksichtigen, damit die Lösung auch läuft. Im BC muss man gewisse Details bewusst abstrahieren oder auslassen, da man für das «Big Picture» verantwortlich ist und zu viele Details vom Wesentlichen ablenken. Gleichzeitig gibt es Details, die auch für das Big Picture extrem wichtig sind und nicht ausgelassen werden dürfen. Hierbei bin ich nach neun Monaten immer noch in einem grossen Lernprozess.
Was hat Dir bei dem internen Wechsel geholfen? 
Unsere Seniors haben mich mit sehr vielen Tipps und Beispielen unterstützt, was sehr hilfreich war. Andererseits habe ich von Anfang an Aufgaben übernommen, von denen ich eigentlich keine Ahnung hatte. Man hat mir da bewusst auch Vertrauen geschenkt. Der Mix aus Learning-by-doing und Coaching hat mir in kurzer Zeit extrem viel gebracht. Würdest Du rückblickend etwas anders machen, z.B. direkt im Consulting einsteigen? 
Nein, ich denke der Weg über die Technik war der Richtige. Wir machen Business Consulting für Entscheidungsträger der IT. Wenn man von etwas spricht, was man selbst nie gemacht hat, dann ist vieles nur „heisse Luft“. Ich denke, das macht BC von ELCA aus: Alle haben mal selbst operativ in der IT gearbeitet: Sei es als Entwickler/in, Projektleiter/in oder Applikationsverantwortliche/r. Das macht die Qualität unserer Beratungsleistung aus.
Worauf bist Du besonders stolz?
Das ist die steile Lernkurve, die ich in den letzten Monaten gemeistert habe und dass ich mir jetzt Mandate zutraue, bei denen ich vor ein paar Monaten noch Nein gesagt hätte. Hast Du Empfehlungen für Studierende / Absolventen, die ins IT Consulting möchten?
Man muss sich überlegen ob man der Typ dafür ist. Wenn es einem leicht fällt, sich immer wieder schnell in neue Themen einzuarbeiten, wenn man Spass am Umgang mit unterschiedlichen Menschen hat und bereit ist, ihre Bedürfnisse zu verstehen und zu adressieren, dann ist man bei uns am richtigen Ort. Für alle die bisher keine praktischen Erfahrungen in der IT oder an der Schnittstelle dazu haben: Ich denke, es macht Sinn, zunächst ein paar Jahre in der Praxis zu arbeiten, um das Handwerk von Grund auf zu lernen, bevor man ins Consulting geht. Man versteht so besser die wirklichen Herausforderungen und kann viel glaubhafter auftreten. Für diejenigen mit erster Erfahrung: Probiert es aus, ich kann es nur empfehlen! Interessiert an einem Job bei Elca?


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