29.08.2016, 09:58 Uhr

«Digitale Transformation – ein Strudel, der Unternehmen nach oben und unten spülen kann»

Digitale Transformation ist heute für alle Unternehmen ein Muss, wollen sie die Zukunft nicht verpassen. Dazu braucht es fachliches Know-how, Imaginationsfähigkeit, den Willen zur Veränderung und auch die soziale Kompetenz, Veränderungen im Unternehmen umzusetzen.
Jetzt den ELCA-Newsletter abonnieren Glaubt man der Studie Digital Switzerland 2016 der HWZ Hochschule für Wirtschaft Zürich und des Verbandes für Kommunikationsnetze SUISSEDIGITAL, sehen knapp drei Viertel der Schweizer Unternehmen grosse Auswirkungen der digitalen Transformation auf ihr Unternehmen. Studien von Cisco und IBM sehen dies sogar als Bedrohung für die Unternehmen. Ging es bisher darum, sich (lieber) nicht betroffen zu fühlen oder das Thema an die IT auszulagern, hat sich das Blatt heute gewendet: es nicht mehr eine Frage ob, sondern wie man «digitalisiert». Dies gilt für alle Bereiche des Unternehmens, vom Kunden-oder Lieferantenmanagement (die externe Perspektive) über die Digitalisierung interner Prozesse und des Performance Managements, damit oft verbunden Automation und/oder Kostenreduzierung (die interne Perspektive) bis hin zur Neuentwicklung von digital angereicherten oder digitalen Produkten (die Veränderung des Produktportfolios). Damit einher geht eine Veränderung der Positionierung der IT innerhalb der Geschäftstätigkeit eines Unternehmens. Wurde sie früher als notwendiger Kostenfaktor gesehen (und der IT Leiter war ein Verwalter von Maschinen und Lizenzen), entwickelte sich die IT dann zu einem essentiellen Werkzeug (um etwas Bestimmtes umzusetzen, braucht es eine IT, die diese Bedürfnisse in der Technik abbildet). Beim nächsten Schritt, der Digitalen Transformation, ermöglicht der zielgerichtete Einsatz der IT neue Produkte und Geschäftsmodelle (und der IT Leiter ist inzwischen zum Enabler gworden). Das umfassendste Level ist erreicht, wenn das Unternehmen durch die Digitalisierung nicht nur optimal produziert, sondern «digitale Produkte» das Angebot ergänzen und schliesslich ersetzen. Prominente Beispiele hierfür sind E-Books, Online-Nachrichten oder Reiseportale; sie sind gerade dabei, ihre physischen Pendants mehr und mehr zu verdrängen. Wenn dies heute so ist, was erwartet uns dann in den nächsten 10 bis 20 Jahren? Wer jetzt nicht dabei ist, hat schlechte Karten für die Zukunft seines Geschäfts. Es sollen soziale Medien für die Marke genutzt, eine User Experience geschaffen und Prozesse optimiert werden - ohne übergreifende Strategie und die Verfügbarkeit der entsprechenden Kompetenzen ist dies fahrlässig. Werden neue Blickwinkel, Kundenbedürfnisse oder Geschäftsmodelle eingebunden, werden über die Zeit Entwicklungen stattfinden, die mehr sein sollten als nur eine ?digitale Substitution?.
Digitalisierung will durchdacht sein
Was braucht es an Kompetenzen für die erfolgreiche Bewältigung des digitalen Weges? Zum einen müssen die Datenmengen bewertet, kanalisiert und analysiert werden (Big Data, CRM, ECM). Dann müssen Fragen der Zugriffsmöglichkeiten geklärt werden (collaboration, intranet, mobile, cloud), ebenso die der Sicherheit. In diesem Wust können wichtige Aspekte, Überlappungen oder Verbindungen ?untergehen? und müssen zu einem späteren Zeitpunkt für viel Geld wieder gehoben werden. Wie also dies verhindern? Die agile Entwicklung und ein gleichartiger Betrieb erlauben sowohl schnelle Erfolge, als auch einen fast unterbruchfreien Betrieb und ein schrittweises Lernen in der Organisation. Interne und externe Potentiale werden zu erfolgreichen Geschäftsmodellen kombiniert, die Beziehung zwischen Fach- und IT-Abteilung wird zu einem kritischen Erfolgsfaktor. Dies geht aber nicht ohne eine übergreifende Führung ?von oben?. Oft ist in Unternehmen zwar die Erkenntnis, nicht aber das nötige Wissen vorhanden, diese Themen erfolgreich anzugehen. Daneben ist auch eine Weiterentwicklung der Organisation als «menschliches System» nötig ? was bei den Beteiligten neben Begeisterung auch Konflikte, Ängste und Widerstände auslösen kann.
Jetzt sind Consultants gefragt
Als unabhängige Partner bringen sie interne und externe Perspektiven zusammen, verbinden sie mit dem Produktportfolio und giessen das Ergebnis in eine umfassende digitale Strategie? dies alles unter Einbezug der Beteiligten und einem adäquatem Change Management. Consultants, die Unternehmen wirklich weiterbringen, sind nicht nur branchen- und IT-bezogen fit, sie zeichnen sich speziell auch dadurch aus, dass sie die Bedürfnisse des jeweiligen Unternehmens und der darin arbeitenden Menschen erfassen und in entsprechenden «Digitalen Strategien» berücksichtigen. Solche fachlich und sozial kompetenten Menschen können als Consultants eine spannende und abwechslungsreiche Karriere machen ? gerade heute sind diese Perlen sehr gesucht.


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