Nach Bundesgerichtsentscheid 16.08.2019, 13:14 Uhr

Otto-Versand verschiebt Start in der Schweiz

Eigentlich plante der deutsche Otto-Versand im Juli den Marktstart in der Schweiz. Doch daraus wird nun nichts.
Die Website «otto-shop.ch» wurde bereits angepasst: «Ab Sommer 2019» hiess es im Frühling noch, nun schreibt der Versandhändler, dass die Produkte von Otto «in Zukunft» auch in der Schweiz zu finden sind.
(Quelle: Screenshot / lp/NMGZ)
Der deutsche Otto-Versand verschiebt seinen Marktstart in der Schweiz. «Wir können in der Schweiz frühestens 2020, eher aber 2021 starten», sagte Harald Gutschi der «Handelszeitung». Gutschi ist Geschäftsführer der österreichischen Otto-Tochter Unito, die für die Geschäfte des Unternehmens in Österreich und der Schweiz zuständig ist. Eigentlich hätte der Otto-Versand diesen Sommer sein Online-Geschäft in der Schweiz lancieren wollen. Nachdem das Luzerner Kantonsgericht im Februar die Klage des Schweizer Discounters Otto's abgewiesen hatte, sah es zunächst auch so aus, als könne der deutsche Versandhändler den angepeilten Termin einhalten.
Die beiden Firmen lieferten sich im Vorfeld einen längeren Rechtsstreit. Der Otto-Versand will sein Geschäft hierzulande mit der Domain «otto-shop.ch» lancieren. Otto's befürchtet aufgrund der Verwechslungsgefahr Umsatzeinbussen und reichte Klage beim Luzerner Kantonsgericht ein. Das Kantonsgericht teilte diese Ansicht des Discounters jedoch nicht (Computerworld berichtete). Mitte Juli hiess das Bundesgericht die Beschwerde von Otto's dann doch teilweise gut und schob das Verfahren zurück ans Kantonsgericht Luzern.
Gemäss Gutschi verfüge die Dachmarke in der Schweiz über grosse Bekanntheit. Für Otto sei das deshalb ärgerlich. So muss sich das deutsche Unternehmen hierzulande nun vorerst noch mit dem Versandgeschäft begnügen. «Heute sind wir in der Schweiz mit Versandmarken wie Bonprix, Ackermann, Quelle, Heine und dem Jelmoli-Versand aktiv», wird der Geschäftsführer im Bericht zitiert. Laut Angaben der «Handelszeitung» schätzen Experten, dass die Otto-Gruppe damit in der Schweiz rund 400 Millionen Franken umsetzt. Gutschi sagt, dies liege «im realistischen Bereich».



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