Gartner
29.11.2004, 00:00 Uhr
RFID verändert die Beziehung von Hersteller und Handel
Die RFID-Funketiketten werden den Handel nicht revolutionieren. Dafür müssten die Prozesse umgekrempelt werden.
Den flächendeckenden RFID-Einsatz werden wir wohl kaum vor 2010 erleben, so Brian Zrimsek, für die Themen ERP und SCM verantwortlicher Vice President des Marktforschungsunternehmens Gartner, anlässlich einer Konferenz im australischen Sydney. In ihrer derzeitigen Ausprägung bedeute die Radio Frequency Identifikation, kurz RFID, nichts weiter als eine Verbesserung bestehender Prozesse. Aus Sicht des Analysten wird eine erzwungene Funkfrequenz-Kennzeichnung von Paletten und Kisten, wie Wal-Mart sie derzeit seinen Lieferanten aufs Auge drückt, wohl kaum dazu beitragen, dass die unternehmensübergreifenden Prozesse den "Act-on-fact"-Test bestehen. Gemeint ist die Fähigkeit einer Lieferkette, auf Ereignisse nicht Tage, Stunden oder Minuten danach, sondern sofort zu reagieren. Der RFID-Vorstoss von Wal-Mart ziele auf eine taktische, also nicht auf eine strategische Lösung, ergänzte Zrimsek: "Es handelt sich eigentlich nur um eine andere Form der Etikettierung".