x86 ist noch lange nicht am Ende

EXKLUSIV: x86 ist noch lange nicht am Ende

Jenseits der Technik

Im ewigen Spiel um die Vorherrschaft gibt es einen Joker: AMDs Prozess gegen Intel wegen vermeintlicher Wettbewerbsverzerrung. Die Klage, die AMD im Juni einreichte, beschuldigt die grosse Konkurrentin, auf Hardwarehersteller mittels Einschüchterungen und finanzieller Anreize Durck ausgeübt zu haben, damit sie AMD keine Chips abkaufen sollten. AMDs Vorwurf klingt auch deshalb nicht unplausibel, weil ihr unbestrittener technischer Vorsprung sich eigentlich in einem grösseren prozentualen Anteil am Gesamtmarkt hätte niederschlagen müssen, als es tatsächlich der Fall ist. Insight-64-Mann Brookwood kann sich weitere hemmende Faktoren vorstellen: «AMD ist bei den Endanwendern immer noch wenig bekannt. Der IT-Chef mag die Firma kennen. Aber der CEO nicht.»
Intel steht nicht zum ersten Mal wegen Monopolismusvorwürfen vor dem Kadi. Schon 1991 hatte AMD geklagt. Der Fall wurde 1995 in gegenseitigem Einvernehmen beendet, formell sämtliche Verfahrenspunkte abgeschlossen. Intel kann auch diesmal keine eigene Schuld erkennen. Im September reagierte sie mit einer Gegendarstellung: AMD sei durch eigenes Verschulden da, wo sie heute stehe. So habe sie versäumt, ihre Fertigungsfabriken für die Nachfrage zu rüsten, und sie versuche, juristisch den Preiswettbewerb zu umgehen. Jedenfalls hat das aktuelle Verfahren Auswirkungen auf die ganze Branche - und es könnte sich Jahre hinziehen.
Ungeachtet der juristischen Querelen dürfte x86 den Server-Massenmarkt in absehbarer Zukunft dominieren. Dazu seien noch viele gute Ideen von Risc abzuschauen, sagt Patla.



Das könnte Sie auch interessieren