Update 25.11.2014, 08:03 Uhr

Weko prüft Merger zwischen Local.ch und Search.ch

Der Zusammenschluss von Local.ch und Search.ch wird von der Weko vertieft untersucht.
Die Wettbewerbskommission (Weko) nimmt den geplanten Zusammenschluss der beiden Adressverzeichnisse local.ch und search.ch genauer unter die Lupe. Die vorläufige Prüfung habe ergeben, dass durch den Zusammenschluss im Bereich der Adressverzeichnisse eine marktbeherrschende Stellung begründet oder verstärkt werden könne, teilt die Behörde am Dienstag mit. Deshalb werde nun eine vertiefte Prüfung durchgeführt. Diese werde höchstens vier Monate dauern. Swisscom (local.ch) und Tamedia (search.ch) wollen ihre Adressverzeichnisse im Nachgang der Übernahme von Publigroupe durch Swisscom zusammenlegen. Swisscom soll am gemeinsamen Tochterunternehmen 69% halten und Tamedia 31%. Laut der Mitteilung begründen die beiden Unternehmen ihre Pläne damit, dass sie auf diese Weise gegenüber Google konkurrenzfähiger würden. Die Swisscom hatte die Publigroupe im September definitiv übernommen und einen Kaufpreis von 475 Millionen Franken bezahlt. Die Medienbeteiligungen der Publigroupe wurden teilweise bereits veräussert. Die Publigroupe-Aktien sollen zu einem noch nicht bestimmten Zeitpunkt dekotiert werden. Nächste Seite: Stellungsnahme von Swisscom und TA-Media Die vertiefte Weko-Prüfung komme nicht ganz unerwartet, teilte Swisscom-Sprecher Carsten Roetz gegenüber AWP auf Anfrage per Email mit. «Wir sehen der weiteren Enwicklung mit Spannung entgegen. An unserer grundsätzlichen Position hat sich nichts geändert: Der Zusammenschluss soll uns im Wettbewerb mit internationaler Konkurrenz stärken,» heisst es in der Stellungnahme weiter. Tamedia-CEO Christoph Tonini hatte im August bei der Vorstellung der Halbjahreszahlen einen dreistelligen Millionenbetrag als ausserordentlichen Gewinn aus einer Neubewertung von search.ch in Aussicht gestellt. Diese sollte erfolgen, nachdem eine Genehmigung der Weko erfolgt sei. Tamedia-Sprecher Christoph Zimmer bestätigte gegenüber AWP, dass eine Neubewertung der Beteiligung an dem Joint-Venture erst nach der Genehmigung vorgenommen werde. Auch der erwartete positive Beitrag aus der Kooperation werde sich damit verzögern. An dem im zweiten Semester erwarteten Buchgewinn durch den Verkauf des Publigroupe-Anteils an Swisscom ändere sich jedoch nichts. Dieser war im August auf rund 20 Mio CHF beziffert worden.

Der Weko-Entscheid sei nicht überraschend gewesen, sagte auch Zimmer. «Den Werbekunden stehen in der Schweiz verschiedene Alternativen zur Verfügung, auch internationale», so der Unternehmenssprecher weiter. Auch er sieht im Zusammengehen von search.ch und local.ch eine Stärkung der Position im internationalen Wettbewerb.



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