Studie
21.09.2021, 11:28 Uhr
Weiter Weg bis zur digitalen Verwaltung
Bei mancher Schweizer Behörde gibt es laut einer Studie auch 18 Monate nach Beginn der Pandemie punkto Digitalisierung noch Luft nach oben. Sie zeigt auch, dass IT-Experten aus der Verwaltung bei der Suche nach neuen IT-Lösungen oftmals nur wenig Einfluss nehmen können.
Nicht nur in Unternehmen, sondern auch bei Behörden hat Covid-19 die digitale Transformation massgeblich beschleunigt. Doch auch 18 Monate nach Beginn der Pandemie scheinen Schweizer Bürgerinnen und Bürger nach wie vor nicht ganz zufrieden zu sein mit dem Digitalisierungsgrad der öffentlichen Verwaltung, wie eine neue Studie von Citrix zeigt. Nur jeder vierte Befragte gab dabei an, dass Behörden digital gut aufgestellt sind.
Allerdings scheinen sich die digitalen Aktivitäten von Amt zu Amt so weit zu unterscheiden, dass sich die Unzufriedenheit alles in allem in Grenzen hält, wie Citrix in einer Mitteilung zur Studie schreibt. Trotzdem sehen die Bürger an mancher Stelle Verbesserungsbedarf: Knapp die Hälfte der Befragten wünscht sich etwa mehr digitale Services von staatlichen Einrichtungen. Insbesondere die Altersgruppe der 35- bis 44-Jährigen sehen hier Ausbaumöglichkeiten. Von ihnen erwarten 56 Prozent zusätzliche digitale Services.
Überraschend ist, dass bei der Frage die Befragten im Alter von 18 bis 24 Jahren auf die niedrigste Zustimmungsrate kommen. Hier gehen die Studienautoren davon aus, dass sie zwar digitalaffiner als andere Altersgruppen sind, aber möglicherweise nur wenig Berührungspunkte mit Ämtern haben und die Notwendigkeit für solche digitalen Dienstleistungen vielleicht noch nicht sehen.
Keine aussergewöhnlichen Forderungen
Insgesamt, so Citrix wünscht sich die Mehrheit über alle Altersgruppen hinweg die Möglichkeit, Termine digital zu vereinbaren (57 Prozent) und Anträge digital einzureichen (51 Prozent). Ebenfalls hoch im Kurs stünden das digitale Rechnungsmanagement (45 Prozent) sowie digitale Kommunikationswege (42 Prozent).
«Die Forderungen der Schweizer Bürger sind nicht besonders aussergewöhnlich und sind in vielen Unternehmen heute schon Standard. Einige Behörden scheinen aber noch ein paar Schwierigkeiten damit zu haben, diese umfänglich umzusetzen. Wer einen modernen Verwaltungsapparat präsentieren möchte, muss hier schnell nachjustieren, um nicht Mitarbeiter zu verlieren und Bürger zu frustrieren», kommentiert Lindsay Keim, Director Schweiz und Österreich bei Citrix, die Studienergebnisse.