Swisscom wird Full-Outsourcing-Anbieter für Banken

Swisscom erwirbt von der Basler Kantonalbank und der Basellandschaftlichen Kantonalbank deren Minderheitsanteile von je 20 Prozent am Business Process Outsourcers (BPO) Sourcag. Damit trennen sich die beiden in Basel ansässigen Banken von ihrem einst gemeinsam gegründeten Unternehmen, das für sie die Abwicklung von Zahlungsverkehr und Wertschriftengeschäft verantwortet. Diese Dienstleistungen werden beide weiterhin von Swisscom beziehen, über den Kaufpreis wird keine Auskunft gegeben. 2009 hatte Swisscom IT Services bereits 60 Prozent der Aktien übernommen, nun besitzt man das Unternehmen alleine. Damit werde der Konzern zur einzigen bankenunabhängigen Full-Outsourcing-Anbieterin für Banken in der Schweiz, teilt Swisscom mit.

Für Marcel Walker, Leiter des Bereichs Banking von Swisscom, ein wichtiger Schritt: «Die klare Trennung zwischen Dienstleister und Kunden ist für eine industrielle Lösung entscheidend. Nur so kann ein Outsourcing-Partner sicherstellen, dass alle Kunden gleichgestellt sind.» Mit dem Aufbau des Verarbeitungscenters für Banken begann Swisscom im ersten Halbjahr 2013, als Entries Banking gekauft wurde. Damit konnte Swisscom ihr Portfolio um eine eigene Bankenverarbeitungsplattform (IT-Infrastruktur, Bankensoftware und Umsysteme) ergänzen und zusätzliche Verarbeitungsvolumen bündeln. Seither haben 52 Schweizer Banken Geschäftsprozesse an Swisscom ausgelagert. Das Ziel der Swisscom ist es, sich als Industrialisierungsstandard im Bankenumfeld zu etablieren. Dieses Modell soll in einigen Jahren auch in der Energiebranche und im Healt-Care-Bereich zum Erfolg führen. Bis dahin ist es aber noch ein Weg, so ist beispielsweise die Avaloq-Tochter B-Source ein grosser Konkurrent im BPO-Geschäft mit den Finanzinstituten.