Trotz Börsenturbulenzen
27.01.2015, 09:23 Uhr
Sunrise-IPO nächste Woche
Am Freitag in einer Woche soll der Sunrise-IPO stattfinden. Die Marktkapitalisierung liegt bei rund 3 Milliarden Franken.
Sunrise hält trotz der jüngsten Turbulenzen an der Schweizer Börse am angekündigten Börsengang fest. Bereits am Freitag in einer Woche soll das IPO spätestens über die Bühne gehen, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilt. Das Bookbuilding laufe vom heutigen Dienstag bis spätestens am 5. Februar. Beim IPO sollen 17,3 bis 23,3 Mio neue Aktien zu einem Nennbetrag von 1 CHF in einer Preisspanne von 58 bis 78 CHF ausgegeben werden. Darüber hinaus verkauft die heutige Besitzerin CVC 4,3 Mio Papiere aus ihrem Bestand, was ihr mindestens 250 Mio CHF in die Kasse spühlt. Ausserdem gibt es eine Mehrzuteilungsoption von maximal 4,1 Mio Stück aus bestehenden Papieren.
2,8 - 3,3 Milliarden Franken
Die Preisspanne führt zu einer Marktkapitalisierung des Unternehmens von 2,8 bis 3,3 Mrd CHF. Durch das IPO, das in erster Linie eine Kapitalerhöhung ist, sollen dem Unternehmen Mittel in der Höhe von 1,35 Mrd CHF zufliessen. Mit diesem Geld will Sunrise seine Schuldenlast von 2,9 Mrd CHF reduzieren, wie schon früher mitgeteilt wurde. Nach Abschluss des IPO wird der Streubesitz 51,1% Prozent bis 57,2 Prozent (vor Ausübung der Mehrzuteilungsoption) rsp. 58,8 Prozent bis 65,7 Prozent (bei vollständiger Ausübung der Mehrzuteilungsoption) betragen. Die zugesagte Sperrfrist von CVC betrage sechs Monate, heisst es weiter. CVC hält heute 90 Prozent am Unternehmen. Der Rest ist im Besitz des Managements sowie eines weiteren Investors. Für den Verwaltungsrat gelte eine Sperrfrist von ebenfalls sechs Monaten und für die Geschäftsleitung eine gestaffelte von bis zu drei Jahren, heisst es weiter.
CEO beruhigt Investoren
«Ich bin sehr erfreut über den bevorstehenden Börsengang», sagte Libor Voncina am Dienstag an einer Telefonkonferenz. Damit werde ein neues Kapitel in der Geschichte von Sunrise aufgeschlagen. Potenzielle Investoren müssten sich wegen der Aufwertung des Schweizer Frankens keine Sorgen machen, meinte er weiter. Diese habe einen neutralen bis positiven Effekt auf das Unternehmen. Die Abwertung des Euro werde zum Beispiel die Refinanzierungskosten senken. Sunrise bekräftigt ausserdem seine Dividendenversprechen. So sollen für das laufende Jahr 135 Millionen Franken an die Aktionäre ausgeschüttet werden, ab 2016 mindestens 65 Prozent des Equity Free Cash Flows.
Die Nummer 2
Sunrise ist das zweitgrösste Telekommunikationsunternehmen der Schweiz. Es beziffert den eigenen Marktanteil im Mobilfunk auf 27 Prozent und beim Festnetz-Breitbanddienst auf 9 Prozent. Die Zahl der Kundenverbindungen wird mit 3,3 Millionen angegeben. Das IPO von Sunrise ist der erste Börsengang in der Schweizer Telekombranche seit 1998, als die Swisscom teilweise privatisiert wurde.