19.05.2011, 15:21 Uhr
SuisseID auf der Suche nach Anwendungen
Die SuisseID der Post ist bei 8000 Kunden schweizweit im Einsatz. Das Angebot der Anwendungen, die den elektronischen Identitätsausweis nutzen, muss aber noch signifikant wachsen. Mit einer speziellen E-Government-SuisseID setzt die Post auf Behörden und öffentliche Verwaltungen.
Die SuisseID der Schweizerischen Post wurde seit ihrer Lancierung im Mai 2010 gut eingeführt, wie Urs Fischer, Head of Business Unit SuisseID, an einer Pressekonferenz mitteilte. Rund 8000 Privat- und Geschäftskunden haben einige Zehntausende elektronische Identitätsausweise in Form einer Karte (10%) oder eines USB-Sticks (90%) in den letzten zwölf Monaten bei der Post erstanden. Grosses Potential gäbe es allerdings noch bei den Anwendungen, die mit der SuisseID genutzt werden können. «Die 'Schlüssel' stehen bereit, das grosse Potential für die 'Schlösser' wird aber noch nicht genutzt», so Fischer. Mehr Anwendungen gefragt Zu den momentanen Grossbezügern der SuisseID gehören beispielsweise die Krankenversicherung KPT, der IT-Dienstleister green.ch oder das Softwarehaus Abacus. Letzteres regelt mit der SuisseID standardmässig den Online-Zugriff auf das Software-as-a-Service-Angebot AbaWebTreuhand, das von über 170 Treuhand-Firmen als Cloud-Service kleinen und mittelständischen Unternehmen zur Verfügung gestellt wird. Rund 2100 KMU können so überall über Internet ihre Buchhaltungssoftware nutzen, ohne dass diese lokal installiert sein muss. Die Post strebt an, das Angebot an Anwendungen signifikant zu verbreitern, von Business-to- Business- bis Business-to-Consumer-Anwendungen. Eine Vorreiterrolle soll dabei der Bereich E-Government spielen. Weiterentwicklung des Angebots Um die Nutzung des digitalen Identitätsausweises in Behörden zu fördern, hat die Post eine spezielle eGov SuisseID für Behörden und öffentliche Verwaltungen lanciert. Das Angebot (ab 59 Franken) ist ab heute unter http://postsuisseid.ch/egov erhältlich. Ab sofort ist die Verlängerung der Post SuisseID auch online ohne Administration und ohne Hardwareaustausch möglich. Ab nächster Woche ist zudem ein sicheres PUK-Verfahren zur Entsperrung der Post SuisseID verfügbar, sowie ein Single Sign On bei bekannten Standardapplikationen (z.B. Google Apps) durch Verwendung des SAML 2.0 Protokolls. «In fünf bis zehn Jahren wird ein Grossteil der Prozesse via SuisseID laufen», ist Adrian Humbel, CEO der Post-Tochter SwissSign, überzeugt. SwissSign arbeitet derzeit unter anderem an dem Pilotprojekt «SuisseID over SSL», der Identität aus der Cloud (Computerworld berichtete). Hier müssen allerdings noch von gesetzlicher Seite Abklärungen getroffen werden.