Digitales Einsparpotenzial 17.03.2021, 14:28 Uhr

Onlinekonferenzen verringern CO2-Emissionen

Onlinetagungen und -konferenzen sind in Zeiten von Corona keine Seltenheit mehr. Sebastian Jäckle, Politologe an der Universität Freiburg im Breisgau, hat untersucht, wie viel Kohlenstoffdioxid (CO2) eingespart wird, wenn akademische Konferenzen digital stattfinden.
(Quelle: PopTika / shutterstock.com)
Als Beispiel nutzte Jäckle die grösste europäische politikwissenschaftliche Konferenz, die European Consortium for Political Research General Conference (ECPR), die im August 2020 an drei Tagen virtuell anstatt wie geplant in Präsenz stattfand. Jäckles Ergebnisse zeigen, dass der CO2-Fussabdruck der virtuellen Konferenz nur etwa 0,5 bis 1,0 Prozent dessen ausmacht, was ein persönliches Treffen verursacht hätte.
Je mehr Teilnehmer einer Konferenz online hinzugeschaltet sind, desto weniger CO2-Emissionen werden erzeugt.
Quelle: Sebastian Jäckle
In die Berechnung des Fussabdrucks der Onlinekonferenz bezog der Forscher die Emissionen aus dem Stromverbrauch aller genutzten Endgeräte sowie des Video- und Audiotransfers auf der virtuellen Konferenzplattform mit ein. Verglichen hat Jäckle diese Zahlen mit dem CO2-Ausstoss der An- und Abreise, des Stromverbrauchs und der Heizung in Hotel und Veranstaltungsort sowie des Caterings, die bei einer Präsenzkonferenz angefallen wären.
Ein Ergebnis der Studie ist allerdings auch, dass der Wechsel zu einer vollständig virtuellen Veranstaltung nicht zwangsläufig notwendig sei. Laut Jäckle könne eine Mischform aus Online- und Präsenzkonferenz der ECPR den CO2-Fussabdruck ebenfalls erheblich verringern: Werde ein Viertel der Teilnehmer online zugeschaltet, insbesondere Personen aus weit entfernten Orten, sei eine Reduzierung der Emissionen um bis zu 71 Prozent möglich.

Max Bold
Autor(in) Max Bold



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