14.06.2011, 12:27 Uhr
Kritik an Roaming-Gebühren
Die Schweizer Mobilfunkanbieter Swisscom, Sunrise und Orange verlangen im internationalen Vergleich immer noch viel zu hohe Roaming-Gebühren bei Auslandaufenthalten. Selbst mit Optionen fährt man alles andere als günstig.
In einer aktuellen Mitteilung kritisiert Comparis-Experte Ralf Beyeler den fehlenden Wettbewerb unter den Schweizer Mobilfunkanbietern. Die grossen drei, also Swisscom, Sunrise und Orange, sehen ihm zufolge keinen Anlass, die Preise zu senken. Dies gilt insbesondere auch für Roaming-Tarife, also die Verbindungskosten bei der Handy-Nutzung im Ausland. Diese seien nach wie vor viel zu hoch, gerade auch was die Datenpreise für mobile Internetnutzung anbelangt. So kostet mit dem Standardtarif der Swisscom etwa ein Tagesvolumen von 10 Megabyte im Ausland ganze 7 Franken. Das ist mehr als doppelt so viel wie beispielsweise Vodafone Italien für ein Volumen von 50 Megabyte verlangt. Dabei ist Swisscom von den Schweizer Anbietern noch der günstigste, bezogen auf die Standard-Roaming-Tarife. Das Beispiel eines 10-tägigen Auslandaufenthalts, beim dem täglich 2 Megabyte an Daten übertragen werden und ein gutes Dutzend Anrufe in die Schweiz mit einer Dauer von zweieinhalb Minuten getätigt werden, zeigt die Ausmasse der Roaming-Abzocke: Bei Swisscom werden gut 100 Franken für diese an sich bescheidene Nutzung fällig, bei Orange das Doppelte und bei Sunrise gar das Dreifache.
Optionen sind auch keine echte Option
Bedenklich: Auch mit den erhältlichen Auslandoptionen werden die Kosten nicht unbedingt günstiger. Bei Swisscom etwa zahlt man mit der entsprechenden Option fast genau gleich viel für die oben beschriebenen Leistungen. Bei Orange und Sunrise kann man immerhin rund 70 Prozent einsparen, was allerdings immer noch sehr hohe Kosten bedeutet. Der Rat des Comparis-Experten ist deshalb eindeutig: In den Ferien das Handy am besten ganz abschalten. Wenn telefonieren, dann am besten mit öffentlichen Telefonen. Mobiles Internet sollte nur über WLAN genutzt werden.