04.03.2014, 09:47 Uhr

Kanton Zürich trennt sich von uralter Steuerapplikation

2,1 Millionen Franken gibt der Kanton Zürich für eine Quellensteuerapplikation aus. Den Auftrag erhält ELCA, die sich gegen 4 Konkurrenten durchsetzte.
Das Zürcher Steueramt gibt gut 2 Millionen Franken aus, um eine uralte Steuerapplikation abzulösen
Seit 1985 hat der Kanton Zürich die Quellensteuerapplikation «Galaxy» im Einsatz. Das System ist derart veraltet, dass wichtige Prozesse heute von Hand durchgeführt werden müssen und Wartung und Support ab 2013 nur noch auf Zusehen hin gesichert sind. Die nötig gewordene Ersatzapplikation darf nun die Lausanner Softwareschmiede ELCA liefern, die dafür 2,1 Millionen Franken verlangt und sich gegen 4 Konkurrenten durchgesetzt hat.
Das Projekt «Ersatzbeschaffung Quellensteuer» umfasst neben der Migration der bestehenden Daten aus der alten, COBOL-basierten Applikation «Galaxy» die Entwicklung neuer, individueller Funktionen gemäss den Anforderungen des Kantonalen Steueramts Zürich. Dazu gehören die Nachvollziehbarkeit in Bezug auf den einzelnen Geschäftsfall und eine hohe Integrierbarkeit zu anderen Systemen des Steueramts, beispielsweise der Datenaustauschplattform ELM. Durch die Integration sollen die Steuerdaten eine höhere Qualitätt erhalten (gute Lesbarkeit, Vollständigkeit, automatische Prüfung von Plausibilitäten). ELCA wird neben eigenen Softwareentwicklungen Lösungen der Partner EASY Software  AG für die Archivierung und Invaris AG für das Customer Communication Management einsetzen. ELCA möchte das Produkt bis 2016 fertiggestellt haben.
Nebst dem Alter des bestehenden Systems ist auch die immer grösser werdende Zahl der Quellensteuerpflichtigen Grund für die Ablösung, schreibt der Kanton. Sowohl beim Kantonalen Steueramt als auch bei Arbeitgebern und Gemeinden bestehe ein wachsendes Bedürfnis, die Anmeldung und die Abrechnung für die Quellensteuer automatisiert und standardisiert einreichen zu können.
Der Kanton Zürich hat den Auftrag im Rahmen des Programms ZürichPrimo ausgeschrieben, das seit 10 Jahren läuft und im Steueramt ein Gesamtsystem schaffen soll, das eine ganzheitliche Ausrichtung des Prozesses «Steuern erheben» ermöglicht. Dafür will der Kanton  127,6 Millionen Franken aufwenden, nächstes Jahr soll das Mega-Projekt abgeschlossen sein.



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