24.06.2013, 10:26 Uhr

Geringe Nachfrage nach Swisscom-Hotline aus dem Ausland

Swisscom IT Services wollte ihren Helpdesk nach Indien und Polen auslagern. Ein Pilotprojekt wurde nun aber verschoben, es fehlen die Interessenten.
Die Idee von Swisscom IT Services, Teile ihrer Hotline ins Ausland zu verlagern, scheint bei den Kunden nicht gut anzukommen
Seit Jahren will Swisscom IT Services (SITS) gewisse Dienste ins Ausland verlagern, um dem Kostendruck der Konkurrenz standzuhalten. Lange war man auf der Suche nach einem Partner, im Frhling fand man ihn im indischen Partnerunternehmen HCL. In einem 6-9 monatigen Pilotprojekt hätten 20 Arbeitsplätze des SITS-Helpdesk nach Indien und Polen verschoben werden sollen, bei erfolgreichem Projektausgang wären schlussendlich 100 Arbeitsplätze in der Schweiz vom Near- und Offshoring betroffen gewesen.  Kurz vor Beginn des Projekts beschloss die Swisscom jetzt aber, dass mit dem Start noch zugewartet werden soll. «Es gibt noch offene Fragen zum Marktpotential und zu den Sicherheitsanforderungen,» sagte Swisscom-Sprecherin Annina Merk. Sie bestätigte damit entsprechende Informationen der «SonntagsZeitung».

SBB springen ab

Dass das Projekt auf wackeligen Füssen steht, war absehbar. Ursprünglich plante Swisscom IT Services mit den SBB am Piloten teilzunehmen. Die Schweizerischen Bundesbahnen zogen sich zwischenzeitlich aber ohne Angabe von Gründen aus dem Projekt zurück, berichtete die Handelszeitung. Bis heute fanden sich nicht genügend andere Partner für die Outsourcing-Idee, SITS muss nun Interessenten suchen. 2014 soll ein neuer Anlauf genommen werden. Frühestens. Die Vorteile für die Kunden zeigte Swisscom-Chef Carsten Schloter noch im Frühling relativ klar auf: «In der Gesamtleistung ist Indien zwischen 20 und 30 Prozent günstiger,» wurde er in der «Handelszeitung» zitiert. Es scheint aber, als seien «Swissness» und Sicherheit den Kunden wichtiger als der Preis.



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