11.07.2012, 14:47 Uhr
Raus aus dem Hamsterrad
IT-Administratoren müssen eine Fülle von Aufgaben erledigen: IT-Inventarisierung, Monitoring, Performance-Messungen, Backups, Software-Verteilung, Wartung und mehr. Mit zentralen System-Management-Lösungen lassen sich diese Routinearbeiten automatisieren und die Betriebskosten dauerhaft senken.
Zentralen System-Management-Lösungen helfen IT-Administratoren, sich nicht wie in einem Hamsterrad zu fühlen.
Der Autor ist Regional Sales Senior Manager bei Dell und dort u.a. für die System-Management-Lösung Dell Kace zuständig. Die Aufgabenliste eines IT-Administrators ist lang: Er muss mit seinem Team neue Rechner in das bestehende System integrieren, inventarisieren und mit
Software bespielen. Parallel dazu laufen oftmals Updates des Betriebssystems. Zudem muss er darauf achten, dass auf den Clients stets die neusten Sicherheits-Patches installiert sind, um sie vor Viren oder anderer Malware zu schützen. Und er soll jederzeit den Überblick über die genaue Zahl der im Unternehmen eingesetzten PCs inklusive der darauf installierten Software behalten. Natürlich muss die IT-Abteilung auch die Betriebskosten für die zunehmend komplexen Infrastrukturen im Griff behalten und Anschaffungen, Wartungs-, Personal- sowie Administrationskosten kontrollieren. Voraussetzung dafür ist ein leistungsfähiges System, das ein effizientes, zentrales Management der kompletten IT-Landschaft ermöglicht. Wie das Marktforschungsinstitut Gartner vorrechnete, können Unternehmen bis zu 30 Prozent ihrer Betriebskosten sparen, wenn sie standardisierte Profile zum Management ihrer Systeme verwenden und sämtliche Systemaufgaben über eine einheitliche Konsole automatisiert erledigen (How to Reduce your PC TCO 30%, 2011). Dadurch amortisieren sich die Anschaffungskosten für die Software schnell. Lesen Sie auf der nächsten Seite: Anforderungen an die Software
Anforderungen an die Software
Eine moderne System-Management-Lösung sollte modular aufgebaut sein und unter anderem folgende wichtige Funktionen bieten: Inventarisierung von Hard- und Software: Die zentrale Management-Konsole muss Informationen über alle im Unternehmen vorhandenen Endgeräte sammeln. Kriterien sind beispielsweise: Typ, CPU, installierter Speicher, Seriennummer oder Festplatten. Zudem muss es möglich sein, die auf den Endgeräten installierte Software sowie Hersteller und Versionsnummer zu erfassen und die Daten für das Lizenz-Management oder die Software-Verteilung zu nutzen. Software-Verteilung: Eine zentrale Aufgabe der IT ist die Verteilung von Betriebssystemen und Anwendungen an die Nutzer. Moderne System-Management-Software unterstützt das automatisierte Ausrollen von konfigurierten Software-Paketen auf die Zielsysteme, die entweder Gruppen oder auch einzelne Rechner sein können. Mit entsprechenden Scripts stellt die Lösung fest, ob das Zielsystem die Installationsvoraussetzungen erfüllt. Durch die hohe Flexibilität bieten die Verteilsysteme zwei Optionen: Zum einen ist es möglich, in kurzer Zeit eine grosse Anzahl von Endgeräten mit identischer Software zu versorgen. Zum anderen lassen sich auch einzelne Maschinen ganz gezielt mit einer individuellen Kombination von Software-Produkten bestücken. Patch-Management: Das Management-System muss dafür sorgen, dass alle erfassten Geräte aus einer bekannten und kontrollierten Quelle automatisch die aktuellen und freigegebenen Patches für Betriebssysteme und Applikationen erhalten. Auf diese Weise vermeiden Unternehmen Sicherheitslücken und Fehlfunktionen auf den Endgeräten. Lizenzcheck: Diese Funktion überwacht die Nutzung von Software im Hinblick auf die zur Verfügung stehenden Lizenzen. Unternehmen können damit feststellen, ob sie über- oder unterlizenziert sind, also entweder zu viele Lizenzen bezahlt haben und nicht nutzen oder über zu wenige Lizenzen verfügen. Dadurch erhalten sie Rechtssicherheit und halten die Compliance-Vorgaben ein. Remote-Funktionen: Fernzugriffe reduzieren Vor-Ort-Einsätze und senken die Support-Kosten. Dadurch ist es auch möglich, die Clients etwa über Nacht oder am Wochenende automatisch auszuschalten, um Strom zu sparen. Monitoring: Um eine hohe Ausfallsicherheit und Performance zu erreichen, überwacht eine zentrale System-Management-Lösung permanent die Komponenten der IT-Infrastruktur. Dadurch gewährleistet sie proaktives Fehler-Management. Ein Ausfall der IT würde den Geschäftsbetrieb extrem beeinflussen und im schlimmsten Fall erheblichen wirtschaftlichen Schaden verursachen. Das Management-Tool kontrolliert bei sämtlichen Systemen Temperatur, Netzteil, Erreichbarkeit, CPU-Auslastung, RAM-Auslastung oder Festplattenplatz. Auf diese Weise lassen sich Leistungsabfälle leichter erkennen. Beispielsweise kann auf einem Fileserver der zur Verfügung stehende Festplattenplatz überwacht werden. Wird der Platz zu knapp, erfolgt eine Alarmmeldung, damit rechtzeitig das Storage-System erweitert werden kann. Auch Anwendungen und Dienste in virtualisierten Umgebungen werden überwacht, sicherheitsbezogene Ereignisse gesammelt und an die IT-Verantwortlichen weitergeleitet. Anhand der Berichte können diese die Einhaltung von Richtlinien und Vorgaben für den Benutzerzugriff bewerten. Reporting: Das Erstellen von Auswertungen ist wesentlicher Bestandteil eines zentralen Management-Systems. Hier laufen alle gesammelten Informationen zusammen. Mit den Reports lassen sich die Daten und Informationen der genannten Funktionen übersichtlich und umfassend darstellen. Lesen Sie auf der nächsten Seite: Lösungen für jeden Einsatzbereich
Lösungen für jeden Einsatzbereich
Auf dem Markt gibt es eine Reihe von Systemen, die eine IT-Infrastruktur zentral verwalten können. Die meisten sind rein Software-basiert. Es gibt aber auch Kombinationen aus Hardware und einer browserbasierten Software. Letztere lassen sich entweder als Appliance oder innerhalb einer virtuellen Infrastruktur betreiben. Meist sind sie innerhalb eines Tages einsatzbereit. Die Hardware muss nur mit einer IP-Adresse in das Netzwerk integriert werden. Beim Kauf einer System-Management-Applikation ist darauf zu achten, dass diese alle Anwendungsbereiche abdeckt und sich unter einer einheitlichen Oberfläche leicht bedienen lässt. Punktuelle Lösungen, die sich auf einzelne Einsatzgebiete konzentrieren, sind unter Umständen nicht oder nicht hinreichend integriert. Manchmal fehlen wesentliche Funktionen, die Unternehmen durch den Zukauf weiterer Tools ergänzen müssen. Oftmals sind die Lösungen speziell für grosse Unternehmen ausgelegt und der Einsatz auf eine bestimmte Hardware beschränkt. Die Einrichtung und Wartung kann für kleine und mittlere Unternehmen dadurch sehr komplex werden und kostenintensive Schulungen nach sich ziehen.
Vorteile einer System-Management-Lösung
- Effizientes Management durch Automatisierung von Routineaufgaben wie regelmässige Backups, Software-Verteilung oder die Installation von Updates oder Sicherheits-Patches. - Durchgängiges Monitoring ermöglicht proaktives FehlerManagement und erhöht die Verfügbarkeit. - Durch die zentrale Verwaltung und die Automatisierung sinken auch die Administrationskosten. - Eine Fernwartung der Rechner reduziert die Anzahl der notwendigen Vor-Ort-Besuche durch Techniker und verringert damit die Support-Kosten. - Die Übersicht über den Lizenzstatus spart Kosten und sorgt für Rechtssicherheit. - Das Reporting hilft, Compliance-Vorgaben und Richtlinien einzuhalten.