«Security ist unser solides Fundament für die Cloud»
UBS als Cloud-Pionier
CW: Bei welchem Kunden waren Sie sich sicher, dass er niemals in die Cloud geht?
Kurth: Von der UBS habe ich nicht erwartet, dass sie eine Vorreiterrolle in der Cloud einnimmt. Vor gut einem Jahr gab es dann aber die Ankündigung, dass die Grossbank die Cloud nutzen will. In dem Projekt geht es nicht etwa um eine unbedeutende Kantinen-App, sondern um die Risk-Management-Plattform. Heute sieht UBS bereits massive Leistungssteigerungen bei gleichzeitig massiven Kosteneinsparungen. Und ihre Cloud-Anwendung ist ein starkes Signal an die Schweizer Finanzindustrie: Wir sind da!
CW: Und anders herum: Bei welchem Kunden haben Sie unbedingt erwartet, dass er in die Cloud geht – und er tat es bis anhin nicht?
Kurth: Viele der Firmen aus dem klassischen KMU-Segment verweigern sich gegenüber der Cloud. In dieser Gruppe besonders bemerkenswert sind die Software-Hersteller, die massiv von den Vorteilen der Cloud profitieren könnten. Wer zum Beispiel eine Gewerbelösung entwickelt, könnte mit den Online-Werkzeugen erstens viel kürzere DevOps-Zyklen erreichen. Da die Hersteller vom Fach sind und die potenziellen Vor- und Nachteile kennen, überrascht mich ihr Widerstand immer wieder.
“Von der UBS habe ich nicht erwartet, dass sie ein Vorreiter in der Cloud wird„
David Kurth, Microsoft Schweiz
CW: Mir fällt seit einem Jahr ein wachsender Zuspruch unter Schweizer Anwenderunternehmen zu Azure auf. Ist die Cloud-Plattform Azure der neue Bestseller bei Microsoft Schweiz?
Kurth: Bei den Cloud-Projekten hat immer noch Office 365 den Löwenanteil, wobei wir aber schon eher eine Marktsättigung erreicht haben. Azure ist noch nicht der Bestseller, aber auf gutem Weg dorthin. Denn das Potenzial ist viel grösser: Das Office benötigt «lediglich» der Information Worker. Die Azure-Technologie kann dagegen auch in den intelligenten Dingen wie dem Lautsprecher von Harman Kardon oder dem Auto von Volvo verwendet werden. Azure wird so Bestandteil eines Endprodukts, ohne dass der Kunde davon zunächst erfährt. Er merkt es erst dann, wenn die Cloud den Nutzen des intelligenten Produkts für den Konsumenten erhöht.
Ein Momentum sehen wir bei Microsoft 365, dem Paket unter anderem mit Dynamics, Office, Security und Windows. Diese Lösung ist für KMU ebenfalls interessant – gerade wegen der höheren Sicherheit. Nehmen wir zum Beispiel meinen Arzt, der in seiner Praxis mit Office und Windows arbeitet. Kürzlich nach einer Operation schickte er mir alle Befunde als unverschlüsseltes PDF via E-Mail. In Microsoft 365 hätte er mit wenigen Mausklicks die Dateien schützen und dann in einer verschlüsselten Nachricht senden können. Die Sicherheit in diesem kritischen Bereich wäre um ein Vielfaches höher, die Kosten bei Preisen ab
20 Franken pro User und Monat vermutlich sogar tiefer.
20 Franken pro User und Monat vermutlich sogar tiefer.